Aktuelle Microsoft-Browser sind immer noch für Schadsoftware, wie sie bei der Hacker-Attacke auf Google im Dezember 2009 verwendet wurde, verwundbar. Das haben Sicherheitsexperten von McAfee auf der RSA Security Conference demonstriert. Außerdem kritisierten sie die schlechte Sicherheit bei der Verwaltung von geistigem Eigentum.

McAfee hatte die Sicherheitslücke im Internet Explorer aufgespürt, die bei den Google-Attacken benutzt worden war. Nach der verwendeten Schadsoftware wurde der Angriff „Operation Aurora“ genannt.

George Kurtz, McAfees Chief Technology Officer, zeigte eine Video-Demonstration einer kombinierten Attacke, die eine Schwäche im Internet Explorer und im 32-Bit-Kernel von Windows ausnutzt. Mit diesem Verfahren, das der Google-Attacke ähnle, könne man die Kontrolle über ein Windows-7-System mit Internet Explorer 8 übernehmen.

Microsoft hatte behauptet, dass nur der Internet Explorer 6 betroffen sei, nicht aber die späteren Browser-Versionen 7 und 8. Kurtz sagt aber, seine Demonstration belege, dass auch die neueren Browser „für Angriffe mit den neuesten Techniken verwundbar seien“.

Kritisiert wurde auch die Sicherheit von Programmen zur Verwaltung von Quellcode. McAfee hat dazu das Programm Perforce untersucht und die Ergebnisse auf der RSA-Konferenz präsentiert. Die Software habe keine eigenen Sicherheitsmechanismen, sagte Stuart McClure, General Manager für Risk Compliance bei McAfee. Sie sei also nur so sicher wie das Betriebssystem, auf dem sie laufe. Viele Benutzernamen und Passwörter würden im Klartext übertragen. Man könne die Authentifizierung auch komplett umgehen.

McClure konnte nicht sagen, ob Werkzeuge wie Perforce auch bei Firmen im Einsatz waren, die von der Google-Attacke betroffen waren. „Wir wissen, dass diese Art von Software bei einer ganzen Reihe von Unternehmen ständig aufs Korn genommen wird. Man kann mit Sicherheit sagen, dass die Systeme ein häufiges Ziel sind und dass sie auch bei Aurora ein Ziel gewesen wären.“

Andere Dokumentenmanagementprogramme zur Verwaltung von intellektuellem Firmeneigentum sind zum Beispiel Microsoft SharePoint und Documentum. Laut McClure wurden diese aber nicht von McAfee analysiert. „Bei unserer Analyse der Aurora-Angriffe kam heraus, dass diese Werkzeuge zur Verwaltung geistigen Eigentums ein Angriffsziel waren. Das erste, das wir uns angesehen haben, war eben Perforce.“

ZDNet.de Redaktion

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