Das European Committee for Interoperable Systems (ECIS) hat Wettbewerbsbehörden weltweit aufgefordert, dem Beispiel der EU-Kommission zu folgen und Microsoft zur globalen Einführung der Windows-Browserauswahl zu verpflichten. Der Lobbyisten-Gruppe gehören viele Microsoft-Konkurrenten an, darunter auch Opera Software, das mit seiner Beschwerde das Kartellverfahren der EU ausgelöst hatte.
„Microsoft hat angesichts der Vorwürfe der EU-Kommission einer Änderung seiner Geschäftspraktiken zugestimmt“, heißt es in einer Erklärung des ECIS. „Verbrauchern sollte dieselbe unverfälschte Auswahlmöglichkeit auf allen der mehr als einer Milliarde PCs weltweit zur Verfügung stehen.“ Weitere Mitglieder des ECIS sind Adobe, Corel, IBM, Nokia, Oracle, RealNetworks und Red Hat.
Nach Ansicht des ECIS wird sich die in Europa vorgeschriebene freie Browserwahl in Windows positiv auf den Wettbewerb auswirken. Computernutzer außerhalb der Europäischen Union seien aber weiterhin an den Internet Explorer gebunden, so ECIS-Sprecher Thomas Vinje. Nur wenn auch Regulierungsbehörden in anderen Ländern im Sinne der Verbraucher entschieden, entstehe ein vollständig wettbewerbsfähiger Markt, der zur Entwicklung besserer Browser beitrage.
Seit Anfang März verteilt Microsoft ein Update für die Browserauswahl unter Windows. Nutzern von Windows 7, Vista und XP, die den Internet Explorer als Standardbrowser gewählt haben, wird nach dem Update ein Auswahlfenster angezeigt, über das sie alternative Browser installieren und als Standard definieren können.
Der Marktanteil des Internet Explorer nahm schon vor Einführung der Browser-Auswahlbox kontinuierlich ab. Im Februar verlor der Microsoft-Browser laut Net Applications 0,54 Punkte gegenüber dem Vormonat und erreichte einen Anteil von 61,58 Prozent. Vor einem Jahr nutzten noch rund 69,23 Prozent der Anwender eine Version des Internet Explorer.
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