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Computerpanne führt in München zu S-Bahn-Chaos


In München half vielen Fahrgästen gestern auch das Studium des Fahrplans wenig (Bild: Deutsche Bahn AG).

Ein Computerproblem am Münchner Ostbahnhof hat gestern zwischen 10.30 Uhr und 15 Uhr große Teile des Münchner S-Bahn-Verkehrs lahmgelegt. Anschließend kam es während des Berufsverkehrs und bis in die späten Abendstunden zu Zugausfällen, Verspätungen und Fahrplanänderungen. Auch heute kommt es noch zu Einschränkungen.

Grund war nach Angaben der Deutschen Bahn ein Computerausfall im elektronischen Stellwerk am Ostbahnhof. Es mussten Techniker der Herstellerfirma gerufen werden, denen es erst nach mehreren Versuchen gelang, den Rechner wieder hochzufahren. Zuvor hätten vier Baugruppen ausgetauscht werden müssen, um „Datenübertragungsfehler“ zu beseitigen.

Der defekte Rechner steuert zwölf Signale und vier Weichen. Ein zweiter Computer, der bereit steht, wenn der erste ausfällt, konnte nicht hochgefahren werden. Gründe dafür nannte die Bahn nicht. Die sogenannte Stammstrecke, das Rückgrat der Münchner S-Bahn, wird von drei dieser Rechner gesteuert.

Das elektronische Stellwerk am Münchner Ostbahnhof wurde im Sommer 2004 errichtet und hatte gleich bei seiner Einführung Probleme verursacht. Zurzeit betreibt die Bahn rund 5100 Stellwerke, davon sind nach Konzernangaben knapp 650 mit „moderner Rechnertechnologie“ ausgestattet: Dadurch werde „ein hoher Automatisierungsgrad in der Betriebsführung erreicht.“

Im Dezember 2009 war es im Hauptbahnhof Hannover zu einer mit dem gestrigen Problem in München offenbar vergleichbaren Panne gekommen. Auch dort waren, wie ein Bahnsprecher damals sagte, die beiden vorhandenen Rechner gleichzeitig ausgefallen.

Erst kürzlich hatte der ADAC den öffentlichen Nahverkehr in München in einem Vergleich als besten der 24 getesteten in Europa ausgezeichnet. Aus Deutschland waren neben München lediglich Hamburg, Köln und Frankfurt am Main vertreten. In dem Test wurden allerdings nicht die Zuverlässigkeit, sondern Reisezeit, Umsteigemöglichkeiten, das Informationsangebot sowie die Ticketauswahl und die Ticketpreise beurteilt.

ZDNet.de Redaktion

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