Nagios: Kluft zwischen Autor und Community vertieft sich

Das vom Nagios-Autor Ethan Galstad gegründete Unternehmen Nagios Enterprise hat von der französischen Community rund um das Open-Source-Tool für das Netzwerkmonitoring die Herausgabe der Domain www.nagios-fr.org gefordert. Um eine mögliche Klage wegen Markenschutzverletzungen zu vermeiden, werden die Franzosen der Aufforderung nachkommen und ihre Angebote nach monitoring-fr.org umziehen. Grund für die Auseinandersetzung ist die Tatsache, dass auf der Site Meldungen zum Nagios-Fork Icinga publiziert wurden.

Olivier Jan, einer der profiliertesten Nagios-Kenner in Frankreich und seit drei Jahren für den Betrieb der Site zuständig, kritisiert jetzt zusammen mit seinem französischen Kollegen Jean Gabes und dem deutschen Nagios-Experten Gerhard Laußer in einem offenen Brief die in den vergangenen zwei Jahren mangelhafte Reaktion Galstads auf Vorschläge der Community.

Sie erkennen zwar die Leistungen des Nagios-Autors an und verstehen, dass dieser mit dem Support-Unternehmen „Nagios Enterprise“ Geld verdienen möchte, bedauern aber dessen zunehmend „anmaßende Haltung“ gegenüber der Community. Es könne nicht angehen, dass den Leuten, die durch jahrelanges Engagement maßgeblich zur Verbreitung von Nagios beigetragen haben, die Verwendung des Namens Nagios untersagt werde.

Sie befürchten weiter, Galstad fühle sich verfolgt und arbeite gegen statt für die Nagios-Community. Außerdem halten die europäischen Nagios-Experten eine Diskussion darüber für angebracht, wie sich der Open-Source-Charakter von Nagios angesichts der eingeschlafenen Weiterentwicklung des Codes und gleichzeitiger Vermarktung als proprietäre Lösung Nagios XI durch Nagios Enterprises bewahren lässt.



ZDNet sprach im Dezember mit Gerhard Laußer über die aktuellen Entwicklungen bei Nagios, was sie für Anwender bedeuten und wie diese seiner Ansicht nach reagieren sollten.

ZDNet.de Redaktion

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