Erster Release Candidate des Nagios-Forks Icinga veröffentlicht

Pünktlich zur Open-Source-Monitoring-Konferenz in Nürnberg haben die Entwickler des Nagios-Forks Icinga den ersten Release Candidate zum Download bereitgestellt. Zur Abspaltung der Entwicklergruppe unter Federführung der Nürnberger Firma Netways war es im Mai dieses Jahres gekommen.

Die Icinga-Gruppe hatte ihren Schritt damit begründet, dass man zu lange auf Neuerungen warten müsse und von der Community angeregte Verbesserungen und Bugxfixes ausblieben. Man wolle die Open-Source-Software daher unter dem neuen Namen „Icinga“ auf eigene Faust weiterentwickeln und neue Features integrieren. Als wichtige Ziele wurden unter anderem eine integrierte Datenbank, eine standardisiert API sowie ein auf PHP basierendes Web-Interface ausgegeben. Die Community soll so in die Lage versetzt werden, selbst Add-ons für Icinga zu schreiben. Außerdem sollen Nutzern Anpassungen leichter möglich sein.

Gerhard Laußer von der Münchner Consol Software GmbH, Autor eines Praxisbuchs zu Nagios, bewertet den Schritt des Icinga-Teams nach anfänglicher Skepsis inzwischen positiv. Zwar sei die jetzt vorgestellte erste Version im Grunde nur ein „Nagios mit etwas schickerer Oberfläche“, so dass aktuell kein Grund bestehe, umzusteigen. Laußer sieht aber interessante Perspektiven und erwartet, dass Icinga aufgrund der aktiven Community bis zum Sommer 2010 deutlich attraktiver wird.

Letztendlich hänge es jedoch von der weiteren Entwicklung bei Nagios Enterprises, dem Unternehmen des langjährigen Nagios-Entwicklers Ethan Galstad, ab, der sich in den USA Nagios und das Nagios-Logo als Warenzeichen eintragen ließ. Die mit dem ebenfalls soeben vorgestellten Nagios XI erkennbaren Kommerzialisierungstendenzen bei dem Open-Source-Tool halten außer Laußer auch andere Beobachter für kontraproduktiv.

ZDNet.de Redaktion

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