Koreanische Forscher entwickeln magnetische Tinte

Forscher der Seoul National University unter Leitung von Professor Sunghoon Kwon haben eine Tinte entwickelt, die unter Magneteinwirkung in Sekundenbruchteilen farbige Bilder darstellen kann. Die Forschungsergebnisse wurden jetzt in der aktuellsten Ausgabe von „Nature Photonics“ veröffentlicht.

Angestoßen wurde die Entwicklung durch ein Phänomen aus dem Tierreich. Einige Tiere, etwa Schmetterlinge oder Pfauen, erzeugen einzigartige, brillante Farben, durch die Interaktion von Licht und Nanostrukturen auf der Oberfläche von Flügeln oder Federn. Das Nachahmen solcher Nanostrukturen durch die Technik erforderte bisher langwierige und teure Herstellungstechnolgien, weshalb sie nicht zur Massenproduktion taugten. Die koreanischen Forscher glauben durch ihre „M-Ink“ genannte Erfindung dafür nun eine Lösung gefunden zu haben.

M-Ink besteht aus 100 bis 200 Nanometer großen Partikeln, einer Lösungsflüssigkeit und einem Harz. Die Nanopartikel verteilen sich im Harz, das zur Haftung auf der Oberfläche dient. Die Lösungsflüssigkeit verhindert, dass die Nanopartikel verklumpen. Die im Ursprungszustand dunkelbraune „M-Ink“ erzeugt durch Magneteinwirkung die gewünschten Farben. Zur Verwendung ihrer Tinte haben die Koreaner auch eine passende Drucktechnologie entwickelt. Diese sei einfach, gut zu handhaben und für die Massenfertigung tauglich.

Nachdem die gewünschte Farbanordnung erreicht ist, lassen sich die Nanopartikel durch UV-Einwirkung fixieren. Ein mehrfarbiges Bild wird dadurch erreicht, dass der Drucker unterschiedliche Bereiche der Oberfläche nacheinander der Magneteinwirkung und dem UV-Licht aussetzt. Eine DIN A4 große Oberfläche lasse sich so innerhalb einer Sekunde „bedrucken“.

Die M-Ink-Entwickler können sich daher vorstellen, dass ihre Technologie schon bald einen erheblichen Einfluss auf die Gestaltung von gängigen Konsumgütern hat. Die Technologie könnte aber auch in Echtheitszertifikaten Verwendung finden, da sich Papiere herstellen lassen, die unter Einwirkung bestimmter Magnete eine einzigartige Farbkombination wiedergeben. Außerdem arbeiten die Forscher derzeit daran, den Prozess der Farbfixierung umkehrbar zu machen. Damit ließe sich M-Ink auch in Gadgets verwenden, die ihre Farbe wechseln. Die Zeitschrift New Scientist zeigt auf ihrer Website eine Video, in dem die Anwendung der Technologie demonstriert wird.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Alphabet übertrifft die Erwartungen im ersten Quartal

Der Umsatz steigt um 15 Prozent, der Nettogewinn um 57 Prozent. Im nachbörslichen Handel kassiert…

1 Tag ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im dritten Fiskalquartal

Aus 61,9 Milliarden Dollar generiert das Unternehmen einen Nettoprofit von 21,9 Milliarden Dollar. Das größte…

1 Tag ago

Digitalisierung! Aber wie?

Mehr Digitalisierung wird von den Unternehmen gefordert. Für KMU ist die Umsetzung jedoch nicht trivial,…

1 Tag ago

Meta meldet Gewinnsprung im ersten Quartal

Der Nettoprofi wächst um 117 Prozent. Auch beim Umsatz erzielt die Facebook-Mutter ein deutliches Plus.…

2 Tagen ago

Maximieren Sie Kundenzufriedenheit mit strategischem, kundenorientiertem Marketing

Vom Standpunkt eines Verbrauchers aus betrachtet, stellt sich die Frage: Wie relevant und persönlich sind…

2 Tagen ago

Chatbot-Dienst checkt Nachrichteninhalte aus WhatsApp-Quellen

Scamio analysiert und bewertet die Gefahren und gibt Anwendern Ratschläge für den Umgang mit einer…

2 Tagen ago