Neues Apple-Betriebssystem: Snow Leopard im Test

Nach der frischen Installation von Snow Leopard fallen zunächst zwei Besonderheiten auf. „Wo sind meine Laufwerke“ werden die meisten Anwender beim Blick auf den Desktop fragen. Diese werden standardmäßig nicht mehr vom Finder eingeblendet. Über die Finder-Einstellungen lässt sich die gewohnte Ansicht allerdings wiederherstellen.

Bisher waren im Dock lediglich Dokumente und Downloads als Stapel abgelegt. In Snow Leopard erscheinen Programme nun standardmäßig ebenfalls als Stapel. Zudem sind Stapel in Snow Leopard navigierbar. Während der Inhalt eines im Stapel geöffneten Ordners unter Leopard im Finder angezeigt wird, erscheint der Inhalt nun im Stapel. Zudem ist die Größe von Stapeln begrenzt (9 Spalten, 6 Zeilen). Befinden sich dort mehr Dateien als sie in der größten Ansicht angezeigt werden können, erscheint am Rand der rechten Stapelseite ein Scrollbalken zum Blättern.


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Aufmerksamen Anwendern wird auffallen, dass die Dateigrößenangaben des Finders zwischen Leopard und Snow Leopard unterschiedlich sind. Während unter Mac OS X 10.5 die Test-Videodatei mit einer Größe von 444 MByte angezeigt wird, zeigt 10.6 dieselbe Datei mit einer Größe von 465,5 MByte an. Bisher galt, dass 1024 Bytes ein Kilobyte ergeben. Snow Leopard berechnet bereits 1000 Bytes als ein Megabyte. Die neue Berechnung hat den Vorteil, dass bei der Größenangabe einer Datei zwischen Bytes und Megabytes nun keine Abweichung mehr besteht: 465,524,736 Bytes ergeben 465,5 MByte, während unter Leopard 465,524,736 Bytes mit 444 MByte angegeben sind. Übrigens: Windows berechnet für die gleiche Datei eine Größe von 443 MByte, wodurch ein Rundungsfehler offensichtlich wird (465,524,736/1024/1024=443,958).

Der Finder bietet eine neue Vorschaufunktion. Ohne dass Quicklook aktiviert wird, lässt sich in der Symboldarstellung der Inhalt von Dateien betrachten. In der Symbolansicht erscheint in der unteren rechten Ecke des Finders ein Slider, womit man die Größe der Symbole mit einer Stufe von 4 Pixeln bis zu 512 mal 512 Pixeln vergrößern kann. Ab einer Größe von 64 mal 64 Pixeln lassen sich Dokumente im Finder durchblättern, Filme und Sounddateien abspielen. Auf einem MacBook Pro 17 Zoll mit einer Auflösung von 1920 mal 1200 Bildpunkten ist die Funktion erst ab einer Symbolgröße von 276 mal 276 Pixeln sinnvoll. Unter Leopard ist das Durchblättern oder das Abspielen einer Datei nur mit Quicklook möglich. Zudem sind Symbole auf die Größe von 128 mal 128 Pixeln begrenzt.


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Neue Fensterverwaltung

Mit Dock Exposé integriert Apple in Snow Leopard eine neue Fensterverwaltungsfunktion. Klickt man im Dock auf ein Programmsymbol ohne die Maustaste loszulassen, öffnen sich alle aktiven und verkleinerten Fenster der jeweiligen Anwendung. Allerdings werden nur die geöffneten Fenster angezeigt. Dock Exposé zeigt beispielsweise nicht die unter Safari als Tabs geöffneten Websites an. Die Vorschau der Taskbar unter Windows 7 bietet diese Möglichkeit und zeigt geöffnete Tabs des Internet Explorers und Safari.

Bisher wurden verkleinerte Fenster unter Leopard im Dock rechts vor dem Papierkorb abgelegt. Dies ist standardmäßig auch in Snow Leopard so. Allerdings bieten die Systemeinstellungen unter Dock die Möglichkeit, verkleinerte Fenster unter dem Programmsymbol im Dock anzuordnen.

Datum in Menüleiste anzeigen

Unter Leopard wird standardmäßig in der Menüleiste nur der aktuelle Wochentag und die Uhrzeit angezeigt. Snow Leopard stellt optional auch den Wochentag dar.


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ZDNet.de Redaktion

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