Unix-Power für Windows: Cygwin 1.7 rüstet den PC auf

Die weitere Installation dauert bei einem flotten Internetzugang etwa 45 Minuten und nimmt ungefähr 2 GByte Platz auf der Festplatte in Anspruch. Das mag viel erscheinen, aber man bekommt immerhin ein vollständiges Unix-System unter Windows.

Man kann die Zeit dazu nutzen, Windows so konfigurieren, dass man die Unix-Tools direkt aus der Windows-Kommandozeile aufrufen kann. Hierzu müssen die Unix-Verzeichnisse /usr/local/bin, /usr/bin, /usr/X11R6/bin und /usr/sbin in den Windows-Pfad eingetragen werden. Besonders wichtig ist /usr/sbin, sonst fährt der SSH-Dämon nicht als Windows-Dienst hoch.

Dazu ruft man StartSystemsteuerungSystem auf. Unter Vista und Windows 7 ist zusätzlich noch Erweiterte Systemeinstellungen zu wählen. Anschließend geht man wie in Bild 8 gezeigt vor. Es ist zu beachten, dass der Windows-Name der Unix-Verzeichnisse mit dem selbstgewählten Installationsverzeichnis beginnt. Wenn man beispielsweise als Installationsverzeichnis C:cygwin ausgesucht hat, dann ist an den bestehenden Pfad ;C:cygwinusrlocalbin;C:cygwinusrbin;C:cygwinusrX11R6bin;C:cygwinusrsbin; anzuhängen. Wichtig ist, den alten Pfad nicht zu löschen, sondern die benötigten Verzeichnisse zusätzlich einzutragen, ansonsten ist Windows unbenutzbar.

Nach der Installation lassen sich die Unix-Tools lokal nutzen: Man kann auf der Windows-Kommandozeile einfach bash -l -i eingeben, um eine Unix-Shell zu starten. Unter Cygwin 1.7 gibt es die Möglichkeit, eine echte LSA-Authentifizierung zu verwenden. Davon sollte man Gebrauch machen. Wegen der Windows-95-Kompatibilität von Cygwin 1.5 war das Sicherheitskonzept bisher etwas löchrig.

Ferner lassen sich mit LSA-Authentifizierung Dämonen wie SSH problemlos unter dem SYSTEM-Account starten. Um die LSA zu nutzen, gibt man auf der Unix-Shell cyglsa-config ein. Unter Vista und Windows 7 muss dazu die Windows-Kommandozeile beziehungsweise die Unix-Shell mit der Option "Als Administrator ausführen" gestartet worden sein, wenn die Benutzerkontensteuerung eingeschaltet ist. Ein Reboot nach dem Ausführen von cyglsa-config bleibt leider nicht aus.

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ZDNet.de Redaktion

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