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HP-Forscher entwickeln browserbasiertes Darknet

Zwei Forscher von Hewlett-Packard haben eine neue Art Darknet entwickelt. Der Vorteil des privaten Peer-to-Peer-Netzwerkes namens „Veiled“ (verschleiert) liegt in seiner Einfachheit: Es wird keine spezielle Soft- oder Hardware benötigt, da es direkt im Browser läuft. Billy Hoffman und Matt Wood haben ihre Entwicklung auf der Black-Hat-Sicherheitskonferenz in Las Vegas vorgestellt.

„Um mit Veiled ein Darknet aufzusetzen, verschickt man einfach eine E-Mail mit der entsprechenden URL“, sagte Wood. „Wenn der Empfänger dann die Seite im Browser aufruft, lädt dieser die nötige Applikation und das Darknet ist einsatzbereit.“

Laut Wood hat HP nicht vor, das Projekt zu einem kommerziellen Produkt zu machen. Das Unternehmen plane aber auch nicht, den Quellcode offenzulegen. Die Idee solle anderen Sicherheitsexperten vorgelegt werden, damit sie „den Stab übernehmen“ könnten.

Browser, die wie Internet Explorer 8, Firefox und Safari HTML 5 unterstützen, können Daten dauerhaft auf dem Client-Rechner speichern und wieder aufrufen. Dadurch lässt sich auch ohne aktive Internetverbindung mit ihnen arbeiten. Durch diese Funktion kann man Wood zufolge Daten im Darknet verschlüsselt auf die einzelnen Clients verteilen. Die Daten blieben zugänglich, selbst wenn ein Browser ausfalle. Das mache das Darknet widerstandsfähig.

„Einer der Vorteile eines Darknets ist, das es verteilt arbeitet“, erklärt Wood. „Man müsste alle beteiligten Clients ausschalten, um es zu zerstören. Wenn nur ein Server kompromittiert wird, wechselt man einfach auf einen anderen. Man kann von Speicherort zu Speicherort springen.“

Dem HP-Entwickler zufolge haben auch Fortschritte bei JavaScript-Engines wie Google Chrome V8 und Mozillas TraceMonkey browserbasierte Darknets möglich gemacht. Mittels dieser Engines könne man Daten über den Browser schnell und verschlüsselt austauschen. Veiled nutzt RSA-Public-Key-Verschlüsselung, andere Algorithmen würden laut Wood aber genauso funktionieren.

Projekte mit ähnlichen Funktionen sind beispielsweise Waste oder Tor. Erst kürzlich hatte Opera mit Unite einen Webserver vorgestellt, der in Opera-Browser integriert ist.

ZDNet.de Redaktion

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