Intel und Nokia: die Hintergründe der Partnerschaft

Wireless-Technologien der vierten Generation, wie Wimax, sind für die meisten Regionen wahrscheinlich einfach zu fortschrittlich. ABI Research listet beispielsweise rund 100 Länder auf, in denen gerade einmal 3G Fuß fasst. Marktbeobachter erwarten jedoch, dass Long Term Evolution (LTE) binnen der nächsten drei bis fünf Jahre bedeutende Marktanteile gewinnt.

Richtig genutzt, sollte LTE Intels Wimax-Angebote eher ergänzen als ersetzen, so zumindest die Einschätzung von Jack Gold von der Technologieberatungsfirma J.Gold Associates. Da Nokia auch zahlreiche Patente und viel Know-how für 4G habe, sei laut Gold eine Ausweitung der Partnerschaft mit Intel auf diesen Bereich in den kommenden Jahren, wahrscheinlich.


„Wir wären ganz bestimmt nicht Lizenznehmer von Nokia, wenn wir nicht die Absicht hätten, ein konkretes Produkt zu bauen und anzubieten“, sagt Anand Chandrasekher, Intels Senior Vice President und verantwortlich für die Ultra Mobility Group des Konzerns (Bild: Intel).

Intels Partnerschaft mit Nokia muss aber auch im Zusammenhang mit weiteren Verträgen und Abkommen gesehen werden, die der Chipriese in den vergangenen Monaten geschlossen hat. So wurden etwa Erklärungen zur Zusammenarbeit mit LG Electronics und der Taiwan Semiconductor Manufacturing Company unterzeichnet sowie die Übernahme von Wind River vereinbart. Wichtiger Bestandteil dieser Verträge sind immer auch Passagen, die Intels Bedarf nach größerer Wettbewerbsfähigkeit im Marktsegment ultramobiler Geräte widerspiegeln.

„Intel hat immer noch keine Vorstellung davon, wie es im Smartphone-Markt mit dem, was es heute hat, erfolgreich sein könnte“, glaubt Orr. „Daher ist eine Partnerschaft mit jemandem wie Nokia wichtig, um neue Ideen zu bekommen, wie die Lücke zwischen Notebooks und Smartphones gefüllt werden kann.“ Außerdem glaubt Orr, dass Intel aus der Ecke “Lieferant für Notebook-Prozessoren“ herauskommen will. „Intel wurde mit den Netbooks gegen seinen Willen zusammengeknetet“, sagt Orr, was es dem Konzern schwer mache, in anderen Produktkategorien mitzuspielen.

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ZDNet.de Redaktion

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