Wie die Washington Post berichtet, hat das US-Justizministerium eine Kartelluntersuchung gegen führende IT-Unternehmen eingeleitet, darunter Apple, Google und Yahoo. Demnach sollen sich die Firmen hinsichtlich des Abwerbens von Mitarbeitern eines Konkurrenten abgesprochen haben.
Laut den Quellen der Washington Post stehen die Ermittlungen noch am Anfang und betreffen die gesamte Branche. Nach Ansicht von Experten unterdrücken Absprachen, Führungskräfte nicht abzuwerben, den Wettbewerb und ermöglichen den Beteiligten, ihre Marktposition mit unfairen Mitteln zu behaupten. „Die Absprachen könnten schwerwiegende Folgen für den Wettbewerb haben“, erklärte etwa Albert Foer, Präsident des American Antitrust Institute, gegenüber der Washington Post.
In der Vergangenheit hatten Technologieunternehmen immer wieder versucht, den Wechsel von Führungskräften zu Konkurrenten durch Klagen zu verhindern. 2005 begann Microsoft einen Prozess gegen Google, weil der Suchanbieter Kai-Fu Lee abgeworben hatte. Der Rechtsstreit endete in einem außergerichtlichen Vergleich. Zuletzt versuchte IBM, zwei seiner Mitarbeiter mit rechtlichen Mitteln von einem Wechsel zur Konkurrenz abzuhalten. Während Mark Papermaster im April bei Apple anfangen konnte, läuft das Verfahren gegen David Johnson noch.
Die Federal Trade Commission (FTC) untersucht ebenfalls mögliche Wettbewerbsverstöße durch Apple und Google. Google-CEO Eric Schmidt und der frühere Genentech-CEO Art Levinson sitzen in den Verwaltungsräten beider Unternehmen, obwohl sie durch ihre Browser und Handy-Betriebssysteme direkte Konkurrenten sind. Schmidt will an seinem Posten festhalten, da Apple Google nicht als Hauptkonkurrenten ansehe.
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