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Internationale Anwender punkten im Support-Streit mit SAP

SAP hat im Konflikt mit dem SAP Usergroup Executive Network (SUGEN), der Dachorganisation der SAP-Anwendergruppen, eingelenkt. Der Walldorfer Konzern wird die im Juli 2008 angekündigte stufenweise Preisanpassung für „Enterprise Support“ auf 22 Prozent nun statt in vier im Verlauf von sieben Jahre vornehmen. Außerdem wurde der maximale Preisanstieg pro Jahr auf 3,1 Prozent begrenzt. Für Kunden in Deutschland und Österreich gilt die bereits früher vereinbarte Preiserhöhung nach dem Lohnkostenindex.

Damit konnten sich auch die internationalen Kunden in wichtigen Punkten durchsetzen. Begründet wurden die Forderungen mit den Verhandlungsergebnissen, die die deutschsprachigen SAP-Anwender (DSAG) dem Softwareanbieter im Dezember abgetrotzt hatten. Zu den weiteren Verhandlungsergebnissen zählt, dass der Mehrwert des von SAP favorisierten Wartungsmodells „Enterprise Support“ auf Grundlage eines zu entwickelnden Benchmarking-Programmes mittels Leistungskennzahlen gemessen werden soll.

Ganz zufrieden ist die DSAG dennoch nicht. Sie weist in einer Mitteilung darauf hin, dass drei aus ihrer Sicht zentrale Forderungen auch weiterhin bestehen bleiben: Der Erhalt eines optionalen Support-Modells für Kunden in Deutschland und Österreich, die Beschränkung der beschränkte Rückrechnung beim „Standard Support“ gemäß Lohnkostenindex ab 2010 auf höchstens ein Jahr sowie die Rückkehr zu einem optionalen SAP-Support-Modell für SAP-Kunden in der Schweiz.

Die DSAG begrüßt, dass sich SAP nach der aktuellen Vereinbarung am Mehrwert für den Kunden messen lassen will, dass die Preiserhöhungen moderater ausfallen und dass sie gedeckelt werden. Die Organisation bedauert jedoch, dass weltweit die Forderung nach einem optionalen Modell keine Priorität genieße. Schweizer Unternehmen müssen daher die Hoffnung aufgeben, auch künftig „Standard Support“ nutzen zu können.

Kunden in Deutschland und Österreich können derzeit als einzige weltweit noch zwischen „Enterprise Support“ mit Wartungsgebühren von 18,36 Prozent und „Standard Support“ mit Wartungsgebühren von 17 Prozent wählen. In allen anderen Ländern fiel „Standard Support“ als Option weg. Die DSAG plädiert für den Erhalt des dualen Modells und eine „inhaltliche und preisliche Differenzierung der Support-Modelle“.

Außerdem fordert die DSAG nach wie vor, dass SAP bei der geplanten Preiserhöhung für „Standard Support“ nicht wie geplant vom Vertragsbeginn ausgeht, sondern den Index zur Preisfindung maximal ein Jahr zurückrechnet. Sie rechnet vor, dass langjährige SAP-Kunden sonst ab dem kommenden Jahr schlechter gestellt seien als Unternehmen, die ihre Verträge erst kürzlich unterzeichnet haben.

ZDNet.de Redaktion

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