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Preise für IT-Services fallen

Noch im August 2008 hatte in einer Studie von Pierre Audoin Consultants ein Großteil der befragten deutschen IT-Dienstleister mittelfristig mit steigenden Preisen gerechnet. Inzwischen scheint der von der Projektjobbörse Gulp bei Honoraren für Freiberufler bereits im Januar festgestellte Preisdruck auch bei den Dienstleistungsunternehmen angekommen zu sein: Die von Berlecon ermittelten aktuellen Tagessätze im IT-Services-Projektgeschäft lagen 2008 durchweg unter denen von 2006.

Befragt hat Berlecon 113 IT-Dienstleistungsunternehmen mit mindestens 50 Mitarbeitern. Sie befürchten mehrheitlich, dass sich im Zuge des Konjunkturabschwungs das Marktumfeld 2009 deutlich verschlechtern wird. Mehr als zwei Drittel rechnen mit sinkenden IT-Budgets und mehr als drei Viertel mit einer höheren Preissensitivität ihrer Kunden.


„Der eingeengte finanzielle Spielraum auf Kundenseite sorgt für eine weitere Verschärfung des Wettbewerbs im IT-Services-Umfeld und erhöht den Konsolidierungsdruck“, meint Andreas Stiehler, Director Research bei Berlecon (Bild: Berlecon).

Die stärkere Verhandlungsposition der Käufer macht sich bereits auf breiter Front bemerkbar. Die Analysten stellten bei der Auswertung der 2008 erzielten Tagessätze im Projektgeschäft im Vergleich zu 2006 für alle 30 berücksichtigten Anforderungsprofile einen Rückgang fest. Entgegen dem Trend früherer Erhebungen beginnen inzwischen auch die Preise für Aufgaben mit vergleichsweise hohem Anforderungsprofil zu fallen. Als Beispiele nennt Berlecon Projektmanagement und SAP Consulting.

„Der eingeengte finanzielle Spielraum der Kunden sorgt für eine weitere Verschärfung des Wettbewerbs im IT-Services-Umfeld und erhöht den Konsolidierungsdruck“, erklärt Andreas Stiehler, Director Research bei Berlecon. „Kein Wunder also, dass jeder zweite IT-Dienstleister davon ausgeht, dass Anbieter aus dem Markt ausscheiden.“

Dennoch rechnet über die Hälfte der Anbieter auch 2009 mit stabilen oder sogar steigenden Umsätzen und Erträgen. Und selbst für die Preisentwicklung zeigt sich die Branche 2009 optimistisch. „IT-Budgetkürzung auf Kundenseite und steigende Umsätze und Preise auf Anbieterseite passen einfach nicht zusammen“, merkt Stiehler an.

Den IT-Dienstleistern rät er, ihre Lage realistisch zu beurteilen und insbesondere die Positionierung im Wettbewerb kritisch zu prüfen. „Gerade für die vielen mittelständisch geprägten IT-Services-Anbieter wird die Luft bei anhaltender Konjunkturflaute dünn werden. Differenzierung ist für sie überlebenswichtig.“ Internationalisierung und Industrialisierung könnten seiner Ansicht nach den mittelständischen Akteuren zahlreiche Chancen eröffnen. Beide Hebel würden bislang aber nur spärlich genutzt.

ZDNet.de Redaktion

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