Categories: Unternehmen

Microsoft-Werbung: Verzweifelte Aktion gegen Apple

Schade… Microsoft hat in den USA die Werbekampagne mit Jerry Seinfeld und Bill Gates eingestellt. Angeblich war das so geplant, wahrscheinlicher ist aber, dass die zwei bis jetzt gesendeten Spots (drei wurden insgesamt gedreht) für den Mainstream doch zu abgedreht waren. Naja, mir haben sie jedenfalls gefallen…

Jetzt gibt es aber einen neuen Anlauf. In einem fast schon verzweifelt anmutenden Versuch möchte Microsoft der Get-a-Mac-Kampagne von Apple Paroli bieten. Im ersten Spot tritt sogar der „PC“ aus der Apple-Werbung auf. Dessen Darsteller sieht dem Komiker John Hodgman, der den PC in der Mac-Werbung verkörpert, zwar nur wenig ähnlich. Aber bei dieser Figur sind die äußeren Erkennungszeichen – Langweiler-Brille, braunes Jackett und Streifenkrawatte – sowieso viel wichtiger.

Im Unterschied zu seinen Auftritten bei Apple ist er hier natürlich nicht der unbeholfene Looser. Statt dessen ist er stolz darauf, ein (spießiger) PC zu sein: „Hello, I’m a PC and I’ve been made in to a stereotype“. Danach folgt eine Reihe von Menschen, die ebenfalls verkünden ein PC zu sein. Angeblich sollen rund 60 Microsoft-Mitarbeiter aus allen Teilen der Welt in den Spots agieren. Aber auch die Prominenz hat ihre Auftritte. Von Eva Longoria über Pharrell Williams bis hin zu Bill Gates.

Das Problem der Microsoft-Werbung ist, dass hier auf die Kampagne eines Mitbewerbers Bezug genommen wird. Was zunächst eine witzige Idee zu sein scheint, entpuppt sich schnell als Schuss in den Ofen. Denn man versucht erst gar nicht, auf die in der Apple-Werbung genüsslich breitgetretenen Unzulänglichkeiten von PCs einzugehen. Statt dessen bemühen sich die Microsoft-Spots zu zeigen, dass es ganz toll sei, ein PC-User zu sein. Nicht gerade hilfreich ist dabei der Auftritt des Microsoft-Chefs Steve Ballmer. Als ob es nicht genügend gute Gründe für PCs und Windows gäbe. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt…

Anmerkung: Wenn PCs so toll sind, warum verwenden Microsofts Web-Designer dann Photoshop CS3 auf dem Mac und nicht etwa einen PC und das hauseigene Expression Studio? (Hinweis: Mittlerweile hat Microsoft die Bilder durch unter Windows bearbeitete Fotos ausgetauscht).

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Neue Backdoor: Bedrohung durch Malvertising-Kampagne mit MadMxShell

Bisher unbekannter Bedrohungsakteur versucht über gefälschte IP Scanner Software-Domänen Zugriff auf IT-Umgebungen zu erlangen.

16 Stunden ago

BSI-Studie: Wie KI die Bedrohungslandschaft verändert

Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.

1 Tag ago

KI-Wandel: Welche Berufe sich am stärksten verändern

Deutsche sehen Finanzwesen und IT im Zentrum der KI-Transformation. Justiz und Militär hingegen werden deutlich…

1 Tag ago

Wie ein Unternehmen, das Sie noch nicht kennen, eine Revolution in der Cloud-Speicherung anführt

Cubbit ist das weltweit erste Unternehmen, das Cloud-Objektspeicher anbietet. Es wurde 2016 gegründet und bedient…

2 Tagen ago

Dirty Stream: Microsoft entdeckt neuartige Angriffe auf Android-Apps

Unbefugte können Schadcode einschleusen und ausführen. Auslöser ist eine fehlerhafte Implementierung einer Android-Funktion.

2 Tagen ago

Apple meldet Umsatz- und Gewinnrückgang im zweiten Fiskalquartal

iPhones und iPads belasten das Ergebnis. Außerdem schwächelt Apple im gesamten asiatischen Raum inklusive China…

2 Tagen ago