Palm setzt auf Linux. Schon im Oktober soll das erste, auf einem von Wind River Systems entwickelten OS basierende Smartphone kommen. Doch am Himmel brauen sich dunkle Wolken über Palm zusammen.
Ein Analyst der Deutschen Bank berichtet, dass der am 31. Mai angekündigte Palm Foleo verschoben wird. Der Grund: Angeblich verweigert er noch die Zusammenarbeit mit den meisten der hauseigenen Treo-Smartphones. Wie peinlich! Das Pikante an der Sache: Der Foleo, eine Art abgespecktes Subnotebook, basiert ebenfalls auf dem Linux von Wind River Systems.
Zwar konnte mir Palms deutsche PR-Vertretung die Foleo-Verschiebung nicht bestätigen, ein Blick auf die Foleo-Website zeigt jedoch: Man kann ihn immer noch nicht kaufen. Dabei sollte er doch eigentlich schon seit Mitte Juni in den USA verfügbar sein.
Das Drama um Palm geht also weiter, und ich frage mich, ob es die richtige Strategie war, das eigentlich fabelhafte Palm OS aus der Hand zu geben. Nur zur Erinnerung: Zunächst spaltete sich Palm in Palm One (Produkte) und Palm Source (Palm OS), dann ging man wieder zusammen und verkaufte schließlich Palm OS an Access in Japan.
Trotz der Foleo-Verzögerung habe ich Hoffnung für Palm. Der neue Gesellschafter Elevation Partners scheint bei Palm durchzugreifen. Das ganze Tohuwabohu ist für mich ein Zeichen dafür, dass die neuen Herren im Haus kräftig aufräumen.
Nur zur Erinnerung: Hinter Elevation Partners steckt nicht nur U2-Sänger und Dritte-Welt-Aktivist Bono, sondern auch der ehemalige Apple-Finanzvorstand Fred Anderson. Der wiederum hat Jon Rubinstein im Schlepptau. Rubinstein ist einer der Köpfe hinter dem Imac und dem Ipod von Apple.
Die beiden Ex-Apple-Verantwortlichen sollten also wissen, wie man erfolgreiche Produkte und Marken etabliert. Mal sehen, ob sie es auch bei Palm schaffen.
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