Business Intelligence: Firmen fehlt ein vernünftiger Plan

Böse Zungen könnten sagen: Hauptsache, am Ende ist ein Dashboard vorhanden, auf dem mit symbolischen Tachometern, Ampeln oder sonstwie schnell erkennbar ist, wo es brennt, worum sich der Chef selbst kümmern muss oder zumindest, was er an seine Mitarbeiter delegieren sollte, damit die sich darum kümmern. Stromberg lässt grüßen. Aber, so Bitterer, im Management werde nicht erkannt, wie komplex die Zusammenhänge sind: „Die Erstellung eines ansprechenden Dashboards oder übersichtlicher Reports sind nur die letzten zwei Zentimeter einer langen Strecke.“

Eine übersichtliche Darstellung und Funktionen zum Drill-down oder der individuellen Anpassung von Berichten erleichtern dem Management selbstverständlich die Arbeit. Die Zahlen nur grob zu überfliegen und wenn sie im Rahmen der Erfahrungswerte oder der Wunschvorstellungen liegen davon auszugehen, dass sie schon in Ordnung sind, reicht aber nicht aus. Auch das Argument, dass „die Zahlen ja aus dem Computer kommen“, der sie womöglich bis auf die vierte Nachkommastelle genau darstellt, greift nicht: Denn gut aussehende Reports können auch mit schlechten Daten erstellt werden.

Dennoch kaufen sich alle Abteilungen – sei es nun Vertrieb, Produktion, Marketing oder Personalwesen – eigene Tools. Die Gründe dafür sind vielfältig. Sie reichen von Frust über das aus Sicht der Fachabteilung bei der IT-Abteilung herrschende Unvermögen und endlose Projektlaufzeiten bis hin zur Angst vor den horrenden Kosten einer großen Lösung.

Manche Anbieter leben ganz gut davon. Die Umsatzstatistiken der Marktforscher belegen das: Lünendonk stellt etwa gerade bei kleineren Softwarehersteller in den vergangenen zwei Jahren erstaunliche Umsatzzuwächse fest.

Neben den integrierten Gesamtlösungen der großen Softwarekonzerne seien unabhängige Lösungen gefragt, schließen die Experten daraus. Besonders große Zuwächse verzeichneten Informatica (70,9 Prozent), Qlikview (64,9 Prozent), Cubeware (46,6 Prozent), IDL (38,5 Prozent) und CSS (28,6 Prozent).

Offenbar erfüllen deren Produkte ihren Zweck, sind den jeweiligen Projektvorhaben angemessen und entsprechen auch preislich den Vorstellungen der Kunden. Es zeigt aber auch, dass die drei Branchengrößen IBM, Oracle und SAP noch nicht da sind, wo sie mit ihren Akquisitionen hinwollten.

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ZDNet.de Redaktion

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