Ist der Telekom-Pionier Nortel noch zu retten?

Nortel kämpft seit Jahren mit großen Schwierigkeiten. Im Zuge des Überlebenskampfes wurden bereits tausende Stellen gestrichen sowie unprofitable Bereiche geschlossen oder verkauft. Dennoch drückt den kanadischen Konzern nach wie vor ein milliardenschwerer Schuldenberg. Durch die weltweite wirtschaftliche Krise habe sich die Lage nun weiter verschärft, teilte Nortel mit und beantragte gestern Gläubigerschutz, nachdem diese Option bereits im Dezember geprüft worden war.

Eine Insolvenz mit Gläubigerschutz nach US-Recht (Chapter 11) bietet notleidenden Unternehmen die Chance zur Rettung. Sie können unter bestimmten Auflagen versuchen, neue Kreditkonditionen auszuhandeln und sich frisches Kapital zu verschaffen. Diese Möglichkeit wurde in den vergangenen Jahren beispielsweise von amerikanischen Luftfahrtunternehmen zur Sanierung genutzt.

Nortel ist am Toronto Stock Exchange und in den USA an der NYSE gelistet. Der Kurs der Nortel-Aktie war bereits zuletzt so stark auf wenige Cent abgestürzt, dass die New Yorker Börse dem Konzern mit dem Ausschluss drohte. Ursprünglich nannte sich die Firma nur Nortel, mit der Übernahme des Netzwerkausstatters Bay Networks kam 1998 das Networks hinzu, das mittlerweile, zur Vereinfachung des Firmennamens, wieder gestrichen wurde.

Mike Zafirovski, seit Oktober 2005 Präsident und CEO von Nortel, hat es trotz zahlreicher Maßnahmen nicht geschafft, den Konzern zu sanieren (Bild: Nortel).

Page: 1 2 3

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Windows 10 und 11: Microsoft behebt Problem mit VPN-Verbindungen

Es tritt auch unter Windows Server auf. Seit Installation der April-Patches treten Fehlermeldungen bei VPN-Verbindungen…

1 Stunde ago

Portfoliomanagement Alfabet öffnet sich für neue Nutzer

Das neue Release soll es allen Mitarbeitenden möglich machen, zur Ausgestaltung der IT beizutragen.

5 Stunden ago

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

4 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

4 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

4 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

5 Tagen ago