Nortel beantragt Gläubigerschutz

Der kanadische Telekommunikationsausrüster Nortel hat sich für zahlungsunfähig erklärt und einen Antrag auf Gläubigerschutz gestellt. Das Unternehmen gestand damit auch das Scheitern der Restrukturierungs- und Sparmaßnahmen der letzten Monate ein. Die Insolvenz gilt nicht nur für den Firmensitz des Unternehmens in Kanada, sondern auch für Tochterunternehmen in den USA und Europa.

Laut einem Bericht des Nachrichtensenders Bloomberg steht den Verbindlichkeiten des Konzerns in Höhe von 12 Milliarden Dollar nur ein Barvermögen von 2,6 Milliarden Dollar gegenüber. Nortel-CEO Mike Zafirovski sieht jedoch gute Chancen, dass sein Unternehmen die Krise bewältigen kann. „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir die richtigen Schritte eingeleitet haben, um eine Lösung für unser Unternehmen zu finden.“ Das Tagesgeschäft will der Telekomausrüster weiterführen. Zafirovski kündigte auch weitere Investitionen in Forschung und Entwicklung an.

Bereits Mitte Dezember hatte das Wall Street Journal berichtet, Nortel bereite sich darauf vor, Gläubigerschutz zu beantragen. Vor allem der Rückgang von Bestellungen von Netzbetreibern wie Verizon Communications hatte die Lage des Unternehmens in den letzten Monaten verschlimmert. Zudem erschwerte die Finanzkrise den Verkauf von Unternehmensteilen, mit denen sich Nortel kurzfristig mehr Liquidität verschaffen wollte.

Aufgrund der Kursverluste der letzten Jahre ist der Marktwert des Unternehmens seit 2000 von 250 Milliarden Dollar auf 275 Millionen Dollar gesunken. Eine Nortel-Aktie kostet in den USA aktuell nur noch 32 Cent. Die New Yorker Börse hatte Nortel bereits mit einer Streichung gedroht, sollte der Kurs der Aktie nicht wieder die 1-Dollar-Marke überschreiten.

Nortel-CEO Mike Zafirovski sieht gute Chancen, dass sein Unternehmen die Krise bewältigen kann und kündigte weitere Investitionen in Forschung und Entwicklung an (Bild: Nortel).
ZDNet.de Redaktion

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