Studie: Mobilfunk schadet Kindern und Jugendlichen nicht

Eine aktuelle Untersuchung der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) im Auftrag des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) hat unter 3000 Heranwachsenden keinen Einfluss von Mobilfunkstrahlung auf das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen feststellen können. „Wir wissen aber weiterhin nicht, welche Langzeitwirkungen elektromagnetische Felder des Mobilfunks auf Kinder und Jugendliche haben“, teilte das BfS mit. Aus Vorsorgegründen empfiehlt die Behörde insbesondere bei Kindern weiterhin einen vorsichtigen Umgang mit drahtlosen Kommunikationstechniken.

In der Studie wurde die tatsächliche Mobilfunkbelastung bei Kindern und Jugendlichen über einen Zeitraum von 24 Stunden individuell gemessen. Gleichzeitig fragten die Forscher ab, ob und wie stark sie unter Kopfschmerzen, Gereiztheit, Nervosität, Schwindel, Müdigkeit, Angst, Konzentrationsproblemen und Einschlafproblemen litten. Berücksichtigt wurde neben dem Befinden am Untersuchungstag auch das der vergangenen sechs Monate.

Zwischen den tatsächlichen, individuell gemessenen elektromagnetischen Feldern des Mobilfunks und den abgefragten Befindlichkeitsstörungen konnte jedoch konnte kein Zusammenhang festgestellt werden. Auch für einzelne Mobilfunkfrequenzen (D-Netz, E-Netz inklusive UMTS sowie schnurlose Heimtelefone und auch WLAN) ergab sich kein Einfluss auf die betrachteten Beschwerden.

Um mögliche Langzeitwirkungen des Mobilfunks zu ermitteln, werden derzeit internationale Studien vorbereitet. Schwerpunkt ist dabei die Untersuchung der Auswirkungen langjähriger, intensiver Mobiltelefonnutzung bei Kindern und Jugendlichen. Experten vermuten, dass sie empfindlicher als Erwachsene gegenüber elektromagnetischen Feldern reagieren, weil sich ihr Immun- und Nervensystem noch in der Entwicklung befindet. Mit Ergebnissen dieser Studien sei aber erst in einigen Jahren zu rechnen, so das BfS.

So lange wollen offenbar nicht alle europäischen Gesetzgeber warten. Erst vergangene Woche preschte der französische Umweltminister Jean-Louis Borloo mit einem umfassenden Gesetzentwurf vor, der direkte oder indirekte Werbung für „den Verkauf, die Bereitstellung, die Verwendbarkeit oder den Gebrauch eines Mobiltelefons durch Kinder unter zwölf Jahren“ verbietet. Borloo hat außerdem angekündigt, den Verkauf von Mobiltelefonen zu untersagen, die für weniger als sechs Jahre alte Kinder entwickelt sind.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Chrome: Google verschiebt das Aus für Drittanbietercookies

Ab Werk blockiert Chrome Cookies von Dritten nun frühestens ab Anfang 2025. Unter anderem gibt…

5 Stunden ago

BAUMLINK: Wir sind Partner und Aussteller bei der Frankfurt Tech Show 2024

Die Vorfreude steigt, denn BAUMLINK wird als Partner und Aussteller bei der Tech Show 2024…

7 Stunden ago

Business GPT: Generative KI für den Unternehmenseinsatz

Nutzung einer unternehmenseigenen GPT-Umgebung für sicheren und datenschutzkonformen Zugriff.

11 Stunden ago

Alphabet übertrifft die Erwartungen im ersten Quartal

Der Umsatz steigt um 15 Prozent, der Nettogewinn um 57 Prozent. Im nachbörslichen Handel kassiert…

3 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im dritten Fiskalquartal

Aus 61,9 Milliarden Dollar generiert das Unternehmen einen Nettoprofit von 21,9 Milliarden Dollar. Das größte…

4 Tagen ago

Digitalisierung! Aber wie?

Mehr Digitalisierung wird von den Unternehmen gefordert. Für KMU ist die Umsetzung jedoch nicht trivial,…

4 Tagen ago