Bericht: Kabel Deutschland plant Fusion mit Wettbewerbern

Kabel Deutschland (KDG) strebt einen Zusammenschluss mit Konkurrenten an, um im Internetgeschäft besser mit Telekommunikationskonzernen wie der Deutschen Telekom konkurrieren zu können. „Zielsetzung muss ein nachhaltiger Infrastrukturwettbewerb zwischen Kabel- und Telekomgesellschaften sein – und der erfordert eine weitere Konsolidierung der hiesigen Kabelanbieter“, sagte Adrian von Hammerstein, Chef des größten deutschen Kabelnetzbetreibers, gegenüber der „Welt“.

Für die Entwicklung der Breitbandinfrastruktur in Deutschland und somit für die Verbraucher und die Wirtschaft sei eine Fusion der Kabelnetzbetreiber von Vorteil, so von Hammerstein. Der KDG-Chef hofft auf ein Umdenken des Bundeskartellamts, das 2004 eine Fusion mit den kleineren Kabelgesellschaften Ish, Iesy (heute beide Unitymedia) und Kabel Baden-Württemberg vereitelt hatte: „Man sieht auch dort, dass die Kabelgesellschaften viel Geld investieren, um in das Telekommunikationsgeschäft einzusteigen und dort für mehr Wettbewerb zu sorgen.“

Auch die eigene Übernahme durch einen Telekommunikationsanbieter schließt von Hammerstein nicht aus. Angeblich prüft Vodafone derzeit einen Kauf von Kabel Deutschland. Die Telefonkonzerne schielen auf die deutschen Kabelnetze, da deren Leitungen im Gegensatz zu Telefonkabeln direkt bis zum Kunden reichen und größere Datenmengen transportieren können.

„Wir können mit unseren Netzen deutlich über 100 MBit/s erreichen und damit auch gegen Glasfaser antreten“, erklärte von Hammerstein. Ein in der Fläche verfügbares Glasfasernetz müsse für 30 bis 50 Milliarden Euro noch gebaut werden. Das TV-Kabelnetz sei hingegen vorhanden und ermögliche noch höhere Geschwindigkeiten.

Dem Zeitungsbericht zufolge wachsen die Kabelnetzbetreiber mit neuen Breitbandkunden doppelt so schnell wie der Markt und erreichen fast 30 Prozent des Neukundengeschäfts. Eine Sättigung sei noch nicht absehbar, sagte von Hammerstein. Der Markt könne künftig noch um drei bis vier Millionen neue Anschlüsse pro Jahr wachsen. Hinzu kämen die Wechsler, die schon im nächsten Jahr die Zahl der Neukunden überholten.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Portfoliomanagement Alfabet öffnet sich für neue Nutzer

Das neue Release soll es allen Mitarbeitenden möglich machen, zur Ausgestaltung der IT beizutragen.

3 Stunden ago

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

4 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

4 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

4 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

5 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

5 Tagen ago