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Infor: vom Kaufhaus zum Softwarehaus

Ganz neu ist Infors Konzept Open SOA nicht, wurde es doch schon 2006 vorgestellt – aber das muss dem Hersteller ja nicht unbedingt negativ ausgelegt werden. Ein bisschen Kontinuität ist in diesen Tagen vielleicht sogar von Vorteil. Was sich Infor unter Open SOA vorstellt, ist im Markt dennoch noch nicht vollständig angekommen – auch wenn es CTO Bruce Gordon bereits im vergangenen Jahr ein paar Mal erklärt hat.

Inzwischen versucht es Gordon daher ausgehend von der Benutzeroberfläche: „ERP sollte so einfach und selbsterklärend sein wie E-Mail. Es gibt einen Posteingang und einen Ausgang. Eingehende Dokumente müssen bearbeitet werden, fertige werden in den Ausgang verschoben. Was vorher oder nachher damit geschieht, ist für den einzelnen Anwender meist unwichtig.“ Was einfach klingt, soll auch einfach umzusetzen sein: „Dazu benötigen Unternehmen nur jemanden in ihrer IT-Abteilung, der mit XML-Dokumenten umgehen kann, und jemanden, der weiß, wie in relationale Datenbanken geschrieben wird – und beides sind weit verbreitete Fähigkeiten.“

Europa-Chef Deane bringt es noch einmal aus nichttechnischer Sicht auf den Punkt: „Unsere Open SOA basiert auf offenen Standards, erlaubt die Weiterverwendung von Software, die Kunden bereits bei uns erworben haben, und man muss nicht extra dafür bezahlen.“ Außerdem sei Open SOA leicht und unkompliziert in die bestehende Unternehmens-IT einfügbar. Böse Zungen könnten daher behaupten, Oper SOA sei eine Art Netweaver für Arme – aber derzeit gibt es im Markt eben mehr Arme als Reiche.

Das Konzept kommt im Markt scheinbar an. Zwar langsam, aber dafür nachhaltig: Weltweit erneuerten 93 Prozent der Infor-Kunden ihre Verträge, in Deutschland sogar 96 Prozent. „Mit diesem Wert sind wir brachenweit führend“, behauptet Deane. Auch der Umsatz mit sogenannten „Win Backs“, also Kunden, die sich nach einer Pause wieder neu für die Wartungsangebote von Infor entscheiden, kletterte in den vergangenen zwölf Monaten von 1,1 auf 4,4 Millionen Dollar. „Dieser Umsatzzuwachs wurde allein durch zusätzliche Leistungen und ohne Preissteigerungen erreicht, wie sie andere Hersteller gerade versuchen durchzudrücken“, so Deane.

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ZDNet.de Redaktion

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