Auch Opera begrüßt Konkurrenz durch Google Chrome

Nach Mozilla-CEO John Lilly hat sich nun auch Opera positiv zur Veröffentlichung von Googles Browser Chrome geäußert. „Googles Chrome hilft den Browser-Markt zu öffnen. Wenn in der Öffentlichkeit das Bewusstsein hinsichtlich Alternativen steigt, ist das positiv“, sagte Opera-Sprecher Thomas Ford. Chrome könne User neugierig machen und dazu veranlassen, auch andere IE-Alternativen wie eben Opera auszuprobieren.

Wie Mozilla verdient auch Opera unter anderem damit Geld, die Google-Suche als Standardeinstellung in seinem Browser anzubieten. Dass Google seit vergangenem Dienstag nun nicht nur Partner, sondern auch Mitbewerber ist, lässt die norwegische Softwareschmiede kalt. „Der Schritt ergibt für Google Sinn“, so Ford. Zudem erinnerten einige Chrome-Features wie die Schnellwahl stark an Opera 9.5. In erster Linie sieht Ford daher Microsofts Marktdominanz mit dem Internet Explorer (IE) in Gefahr.

Den von Google versprochenen Geschwindigkeitsvorteil der V8-JavaScript-Engine bewertet Ford gelassen: „Auf Speed zu achten, ist eine gute Sache.“ Opera werde sicher mit entsprechenden Performance-Verbesserungen nachziehen, eventuell bereits mit der „sehr bald“ erscheinenden Betaversion von Opera 9.6.

Dass Chrome gleich zu Beginn mit harter Datenschutz- und Sicherheitskritik konfrontiert worden ist, wertet Ford als Zeichen, dass Google sich in der Rolle des Browser-Anbieters erst zurechtfinden muss. Als Fenster zum Web stünden Browser nun einmal unter einer sehr kritischen Beobachtung. „Ein Browser-Anbieter zu werden, bedeutet eine besonders große Verantwortung.“ Daran müsse sich Google erst gewöhnen, ebenso wie an die Herausforderung der Browser-Sicherheit.

Schon am Mittwoch hatte Sicherheitsexperte Aviv Raff die erste Schwachstelle in Chrome gemeldet. Dabei handelt es sich um eine Lücke in der WebKit-Engine, die in der aktuellen WebKit-Version eigentlich schon behoben ist. Schon bald darauf wurde eine weitere Lücke bekannt. „Google ist jetzt in der Pflicht, diese Schwachstellen zu beheben“, so Ford. Die Kritik an der Chrome-Sicherheit sei durchaus berechtigt. Allerdings glaube Opera an „Responsible Disclosure“. Damit sei gemeint, dass Forscher einem Anbieter erst die Chance geben sollten eine Browser-Lücke zu schließen, ehe diese unter gebührender Anerkennung des Entdeckers publik gemacht werde.

Dass Chrome laut Statistiken von Net Applications mit über einem Prozent Marktanteil bereits an Opera vorbeigezogen ist, überrascht Ford wenig: „Google nutzt mit der Google-Startseite den effektivsten Vertriebskanal der Welt.“ Außerdem konzentrierten sich die Net-Applications-Zahlen auf die USA und einige westliche Staaten. Russland, wo Opera rund 20 Prozent Marktanteil halte, bleibe hingegen außen vor.

ZDNet.de Redaktion

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