Business Intelligence: Die Open-Source-Tools kommen

Mario Zillmann vom Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Lünendonk nennt einen weiteren Grund für das Interesse an Open-Source-BI-Tools: Das Potenzial vieler BI-Projekte sei in der Vergangenheit wegen schwieriger Implementierungen sowie mangelnder Akzeptanz in den Fachabteilungen nicht voll ausgeschöpft worden. Freie Software böte teilweise die bislang vermissten Möglichkeiten. Es gelte daher, BI-Lösungen auf Open-Source-Basis aufmerksam zu beobachten.

„Bis es in einer großen Zahl von Unternehmen so weit ist, kann es aber noch zwei oder drei Jahre dauern.“ Dann jedoch „könnten Open-Source-Lösungen, besonders wenn es sich um Datenbankanwendungen oder Datenintegrationsprojekte handelt, zu einer höheren Akzeptenz bei den Kunden führen.“ Einen weiteren wichtigen Einsatzbereich für Open Source sieht Zillmann im Kampagnenmanagement beziehungsweise im Customer Relationship Management, wo Anwender von der einfachen Handhabung der Datenbankanwendungen profitieren könnten.

Da Business-Intelligence-Lösungen nicht gerade günstig sind, hoffen viele – gerade mittelständische Firmen – auch, dass sie mit einer Open-Source-Variante billiger wegkommen. Dabei ist aber zu bedenken, dass die Lizenzkosten zwar beträchtlich sein mögen, dass sie innerhalb der Gesamtkosten, die im Laufe des Betriebs einer Business-Intelligence-Lösung anfallen, jedoch nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Wie die Kostensituation genau aussieht, hat das amerikanische Marktforschungsunternehmen Aberdeen Group kürzlich untersucht. In die Gesamtkosten von Business-Intelligence-Werkzeugen wurde die bis zum Abschluss des Projektes benötigte Zeit eingerechnet, inwieweit das Projekt den gesteckten Budgetrahmen einhalten konnte und welche Kosten pro User der BI-Anwendung entstanden.

Die Open-Source-Firmen Pentaho und Jaspersoft belegten in der Studie Rang zwei und drei. Die besten Werte erzielte Microstrategy vor QlikView. Die Branchengrößen SAS, IBM/Cognos, SAP/Business Objects sowie Oracle/Hyperion bewerteten die Befragten deutlich schlechter.

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ZDNet.de Redaktion

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