Business Intelligence: Spezialanbieter wachsen am stärksten

Verschärfter internationaler Wettbewerb und immer strengere Regeln zur richtigen Führung eines Unternehmen beflügeln den Markt für Business Intelligence. Denn um die neuen Anforderungen zu erfüllen, sind Tools zur systematischen und kontinuierlichen Analyse der im Unternehmen vorhandenen Informationen notwendig. Da sich die Firmen erhoffen, damit Erkenntnisse zu erzielen, auf deren Grundlage sich fundierte Entscheidungen für die operative und strategische Unternehmensführung treffen lassen, sind sie auch bereit zu investieren.

Das Geschäft der Anbieter von Business-Intelligence-Software in Deutschland läuft daher gut. Den Gesamtmarkt inklusive Services schätzt Lünendonk für 2007 auf 710 Millionen Euro. Die 15 größten Anbieter erwirtschafteten mit einem Umsatz von 318,9 Millionen Euro etwa die Hälfte davon und wuchsen zusammengenommen im Vergleich zum Vorjahr um 24,8 Prozent.

Lünendonk nimmt in seine Business-Intelligence-Liste nur Unternehmen auf, die mindestens 50 Prozent ihres Umsatzes mit Standardsoftware erwirtschaften, sei es nun für Datenintegration, Datenkonsolidierung oder Reporting- und Dashboard-Anwendungen. Konzerne wie IBM, SAP, Infor, Oracle oder Microsoft werden nicht gelistet. Zwar erwirtschaften sie mit BI-Produkten ebenfalls Umsätze im hohen zweistelligen Millionenbereich, bei ihnen liegt aber der Anteil am Gesamtumsatz weit unter 50 Prozent.

Mit einem geschätzten Umsatz von 96 Millionen Euro bleibt SAS unangefochtener Marktführer in Deutschland. Zweiter ist die IBM-Tochter Cognos mit rund 50 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2007. Business Objects, mittlerweile von SAP übernommen, liegt mit geschätzten 40,2 Millionen Euro auf dem dritten Rang. Sowohl Business Objects als auch Cognos sind letztmalig in der Lünendonk-Liste vertreten, da beide Firmen seit 2008 komplett in ihre neuen Eigentümer integriert sind.

Auf den weiteren Plätzen folgen Teradata, Microstrategy und SPSS. Alle anderen Anbieter erreichen in Deutschland derzeit lediglich Umsätze unter 10 Millionen Euro, was die starke Fragmentierung des Marktes verdeutlicht.

Das teilweise beachtliche Wachstum der Verfolger zeigt jedoch auch, dass neben den integrierten Gesamtlösungen der großen Softwarekonzerne, bei denen Enterprise Resource Planning mit Business Analytics verquickt wird, auch das Interesse an unabhängigen Lösungen hoch ist. Besonders große Umsatzzuwächse verzeichneten Informatica (70,9 Prozent), QlikTech (64,9 Prozent), Cubeware (46,6 Prozent), IDL (38,5 Prozent) und CSS (28,6 Prozent).

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Alphabet übertrifft die Erwartungen im ersten Quartal

Der Umsatz steigt um 15 Prozent, der Nettogewinn um 57 Prozent. Im nachbörslichen Handel kassiert…

3 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im dritten Fiskalquartal

Aus 61,9 Milliarden Dollar generiert das Unternehmen einen Nettoprofit von 21,9 Milliarden Dollar. Das größte…

3 Tagen ago

Digitalisierung! Aber wie?

Mehr Digitalisierung wird von den Unternehmen gefordert. Für KMU ist die Umsetzung jedoch nicht trivial,…

3 Tagen ago

Meta meldet Gewinnsprung im ersten Quartal

Der Nettoprofi wächst um 117 Prozent. Auch beim Umsatz erzielt die Facebook-Mutter ein deutliches Plus.…

3 Tagen ago

Maximieren Sie Kundenzufriedenheit mit strategischem, kundenorientiertem Marketing

Vom Standpunkt eines Verbrauchers aus betrachtet, stellt sich die Frage: Wie relevant und persönlich sind…

4 Tagen ago

Chatbot-Dienst checkt Nachrichteninhalte aus WhatsApp-Quellen

Scamio analysiert und bewertet die Gefahren und gibt Anwendern Ratschläge für den Umgang mit einer…

4 Tagen ago