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Citrix: Vom Server Based Computing zum Desktop 2.0

Citrix hat bereits Anfang des Jahres sein Portfolio neu sortiert. Unter dem Dach des Citrix Delivery Center sind seitdem vier Infrastrukturlösungen zur Bereitstellung von Applikationen zusammengefasst: XenServer, XenDesktop, NetScaler und XenApp, das zuvor als Presentation Server bekannte Kernprodukt. Damit lässt sich eine durchgängige Infrastruktur abbilden, die von der zentralen Bevorratung von Anwendungen über deren Auslieferung mittels eines dafür optimierten Netzwerk bis zur Darstellung auf dem Arbeitsplatzrechner alle notwendigen Komponenten umfasst.

XenServer dient dem Management virtueller Server. NetScaler übernimmt die Komprimierung und sorgt für den schnellen und sicheren Transport über die WAN-Strecke. XenDesktop ist für die Verwaltung und Darstellung auf dem Desktop des Anwenders zuständig. Um die Akzeptanz im Unternehmen zu gewährleisten, hat Citrix mit Hardwarepartnern wie HP, Wyse, Igel und VXL eine neue Geräteklasse definiert: die Desktop-Appliances. Dabei handelt es sich salopp gesagt um fette Thin Clients mit zahlreichen Schnittstellen und teilweise beachtlicher Rechenpower.

Als ideale Anwender sieht Templeton die rund 400 Millionen Angestellten weltweit, die zu 80 bis 90 Prozent ihrer Zeit von einem festen Arbeitsplatz aus arbeiten. Er schließt jedoch nicht aus, dass mit zunehmenden technischen Möglichkeiten bei drahtlosen Verbindungen wie UMTS und HSDPA auch die mobileren Kollegen in das Gesamtkonzept integriert werden können. Für das alte Citrix-Arbeitspferd, den jetzt als XenApp vermarkteten ehemaligen Presentation Server, sieht Templeton bei der Bereitstellung von Windows-Applikationen ebenfalls noch genügend Raum.

Auch wenn für alle, die die beeindruckenden Möglichkeiten des XenDesktops gesehen haben, bei der angebotenen Alternative der schale Nachgeschmack eines zweitklassigen Arbeitsplatzrechner zurückbleibt. Aber damit werden sich Mitarbeiter in Callcentern, Tourismus, Gastronomie oder Gesundheitswesen, die eben die Möglichkeiten des XenDesktops nicht wirklich nutzen, in Zukunft wohl abfinden müssen: Schließlich benötigen sie in vielen Fällen für ihre Aufgaben nur sehr eingeschränkte Funktionen und meist spezielle Anwendungen.

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ZDNet.de Redaktion

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