Barry Devlin, ein Business-Intelligence-Urgestein und Mitentwickler des Data-Warehouse-Konzeptes geht sogar noch einen Schritt weiter: „Business Intelligence, wie wir es kannten, ist tot.“ Die zukünftigen BI-Hauptanwender sitzen nicht mehr in der Analyse-Abteilung oder im Top-Management, sondern beispielsweise im Callcenter oder in Vertriebsabteilungen, meint Devlin.
Collaboration-Werkzeuge und Web 2.0-Elemente wie Wikis, interaktive Reports sowie die unternehmensweite Verfügbarkeit durch Webfrontends werden Standards, prophezeit der BI-Spezialist. „Business Intelligence wird keine elitäre Informationsquelle mehr sein, sondern ein Werkzeug für alle Mitarbeiter im Unternehmen“, so Devlin. Dies hat auch einschneidende Auswirkungen auf die IT-Architektur. Konsequenterweise muss BI unter den neuen Vorzeichen unternehmensweit als Service etabliert werden – und dafür eignet sich laut Devlin der SOA-Ansatz besonders.
Allerdings bedeutet das einen tiefgreifenden Kulturbruch. Dessen ist sich auch Devlin bewusst: Das Management muss sein Herrschaftswissen abgeben und verliert somit die Deutungshoheit über Kennzahlen. Das funktioniert nur, wenn BI-Verantwortliche Rückendeckung von ganz oben bekommen, macht der Experte klar. „BI für Alle wird eine Art Kulturrevolution – und die IT-Abteilung macht plötzlich Politik“, bringt Devlin nicht ohne Augenzwinkern die Zukunft von Business Intelligence auf den Punkt.
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