Internet-PC macht für Jugendliche andere Medien überflüssig

Das Institut für Medienpädagogik und Weiterbildung der Universität Leipzig hat jetzt die Ergebnisse der dritten Welle seiner Langzeitstudie „Medienkonvergenz Monitoring“ vorgestellt. Darin wird das Zusammenwachsen von vormals getrennten Medienbereichen und Übertagungswegen sowie dessen Bedeutung für Jugendliche untersucht. Das Ergebnis: Jugendliche nutzen den Internet-PC zunehmend als Ersatz für ältere Medien – sowohl was Musik, Videos als auch Kommunikation anbelangt.

97 Prozent der Befragten im Alter zwischen 12 und 19 Jahren hören Musik als MP3-Datei, 78 Prozent sogar oft. 80 Prozent haben den PC bereits zum Anhören von CDs benutzt, häufig tun das allerdings nur 28 Prozent. Mit einem CD-Player spielen 36 Prozent oft Musik-CDs ab. Internetradios haben über die Hälfte der Befragten bereits gehört, 13 Prozent nutzen diese Angebote oft.

Besonders beliebt bei Jugendlichen sind Onlinevideos auf Portalen wie YouTube, Clipfish oder MyVideo. Große Bedeutung hat dabei für die Jugendlichen, dass sie sich ihr „Programm“ individuell zusammenstellen können, indem sie Lieblingsvideos und -lieder in Playlisten abspeichern.

92 Prozent der Befragten haben sich schon einmal im Internet Videos angeschaut, fast 40 Prozent tun dies oft. Musikvideos betrachten zwei Drittel der musikinteressierten Jugendlichen im Netz, Videos zu Filmen die Hälfte der Filminteressierte. 94 Prozent verwenden bevorzugt Instant Messaging, um mit Freunden zu kommunizieren, 88 Prozent sogar oft. Nur ein Drittel kommuniziert oft per E-Mail, ein Viertel per Chat. Telefonieren nutzt nach eigener Einschätzung nur jeder siebte Befragte häufig zur Kommunikation.

Die Ergebnisse basieren auf einer Onlinebefragung von mehr als 5000 Jugendlichen im Alter von 12 bis 19 Jahren. Dabei wurde einerseits die Nutzung von Computer, Internet und Handy abgefragt. Andererseits gingen die Wissenschaftler aber auch der Frage nach, wie Jugendlichen ihr Interesse für Musik, Computerspiele, Filme und Fernsehsendungen über verschiedene Medien hinweg verfolgen.

ZDNet.de Redaktion

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