JavaFX: Suns neue Produktfamilie

Es gibt drei neue Einträge am Anfang der Datei: eine Klassendefinition, eine Methodendefinition und eine Variablendeklaration. Die Klassendefinition legt die für ein Objekt vorhandenen Werte (Attribute) und Methoden (Operations) fest. Das Wert-Attribut des Textfeldes (Anmerkung 3) ist verändert. Jetzt wird der Ausgangswert nicht gleich bei der Deklaration des Textfeldes angegeben, sondern das Textfeld soll den Wert von model.value verwenden.

Die Benutzung des Schlüsselworts bind bewirkt, dass das Textfeld jedes Mal aktualisiert wird, wenn sich der Wert von model.value ändert. Es gilt auch zu beachten, dass das Binding in beide Richtungen funktioniert: Wäre das Textfeld editierbar, würde jede Änderung dort auch in model.value auftauchen. In den mit Anmerkung 4 markierten Zeilen wurden die Schaltflächen a und b so verändert, dass beim Anklicken jeweils „a“ oder „b“ an den String angehängt und so der Wert des Modells verändert wird. Leider kann man hier nicht bequemerweise den „+“-Operator verwenden. Er ist nämlich nicht zur Verwendung mit Strings geeignet.

Etwas vermisst man jedoch in der Original-Spezifikation: Jedesmal, wenn sich das Textfeld ändert, soll dessen Inhalt über standard.output ausgegeben werden. Leider gibt es keine Syntax, um der bind-Anweisung Code hinzuzufügen. Es lässt sich hier keine Ausgabe über system.output einfügen. Als Ausweg bleibt aber die Verwendung von Triggern, einem weiteren Feature von JavaFX, das ähnlich wie das Binding funktioniert. Damit wird eine Aktion ausgelöst, sobald sich ein Attribut ändert. Trigger sind freilich leistungsfähiger, als es bei diesem einfachen Verwendungsbeispiel deutlich wird. Ergänzt man den folgenden Code, resultiert daraus ein funktionierender Trigger:

JavaFX-Script bietet eine Vielzahl von Funktionen für Daten-Binding und Komponenteneinrichtung. Wer das Framework wirklich voll ausnutzen will, sollte auf jeden Fall Scripts schreiben, die die Vorteile von Daten-Binding und Komponenteneinrichtung nutzen.

Fazit

Laut dem Sun-Mitarbeiter Joshua Marinacci ist JavaFX-Script eine neue Programmiersprache, die maßgeblich für Animationen und Grafiken entwickelt wurde. Der Namensbestandteil „Script“ ist jedoch etwas unglücklich gewählt. Denn die Sprache ist statisch typisiert und wird schon bald direkt in JVM-Bytecode kompiliert werden. Allerdings stimmt die Bezeichnung insofern, als es bei JavaFX-Script darum geht, rasch Komponenten zusammenzufügen, die in einer anderen Programmiersprache geschrieben sind, vor allem in Java.

JavaFX-Mobile repräsentiert die nächste Generation von Java auf Mobilgeräten. Bis auf den Betriebssystemkernel handelt es sich dabei um einen vollständigen mobilen Stack, der in Java geschrieben ist. Er ist von JavaSE abgeleitet und unterstützt JavaFX-Script ebenso wie Swing.

Wer mehr über die neue Programmiersprache JavaFX-Script erfahren möchte, sollte sich Suns exzellentes zweiteiliges Tutorial anschauen:

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ZDNet.de Redaktion

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