Sowohl Infor Global als auch Lawson treten hierzulande mit Produkten für die fertigende Industrie an, beide Anbieter konzentrieren sich auf den Mittelstand und buhlen bei deutschen Kunden um Glaubwürdigkeit. Dennoch begegnen sie sich nach eigenen Aussagen so gut wie nie als Konkurrenten.
Tatsächlich könnten die Unternehmen kaum unterschiedlicher sein. Die mit Wagniskapital finanzierte Infor Global Solutions setzt inzwischen weltweit mit dutzenden von zusammengekauften Produkten rund 2,3 Milliarden Dollar um.
Lawson dagegen ist am heimischen US-Markt langsam mit Aufträgen von Behörden und Servicedienstleistern gewachsen. Nach mehreren vergeblichen Anläufen wurde erst durch die Übernahme des skandinavischen ERP-Anbieters Intentia der Sprung über den großen Teich geschafft. Der Umsatz dürfte von rund 750 Milllionen Dollar im vergangenen Jahr auf etwas über ein Milliarde Dollar (das Geschäftsjahr endet im Mai) ansteigen.
Lawson hatte es in typischer US-Manier eilig, nach der Intentia-Übernahme deren eingeführte Marke durch das eigene Branding verschwinden zu lassen. Dies, obwohl hier zu Lande nach wie vor ausschließlich die zugekaufte Movex-Software modernisiert unter der Bezeichnung M3 vermarktet wird.
Im Gegensatz dazu trat Infor Global Solutions zugunsten der deutschen Marke Infor von seinem ursprünglichen Konzern-Namen Agylisis zurück. Hinzu kommt, dass Infors Cheftechnologe Bruce Gordon keine Gelegenheit auslässt, zu betonen, dass er als Neuseeländer keinen amerikanischen Moden hinterherlaufe. Vielmehr sei es ihm schon vor über sechs Jahren gelungen, die Investoren von seiner langfristigen Vision zu überzeugen, deren Umsetzung nun mit Open-SOA sichtbar werde.
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