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Wo kommt er denn nun her, der Spam?

Russland wird von Sophos ebenfalls als europäisches Land gesehen und ist nach den USA (21,3 Prozent) nun der aktivste Spam-Versender (8,3 Prozent) – Tendenz stark steigend. Insgesamt kommt also ein Drittel des weltweiten Spam-Aufkommens aus den USA und Russland. „Das heißt aber nicht automatisch, dass auch ein Drittel aller Spammer in diesen Ländern zu finden sind. Vielmehr sind dort unzählige Computer unzureichend geschützt und ermöglichen es damit Hackern, sie zu kapern und als Teil eines Botnets für den Versand von Spam und Schadprogrammen zu missbrauchen“, merkt Jens Freitag, Senior Technology Consultant bei Sophos, an.

Wie lassen sich nun aber die deutlichen Unterschiede zwischen den Spam-Statistiken von Sophos und Symantec erklären? Wie kommt Symantec auf 35 Prozent Spam-Mails für Nordamerika, Sophos auf 26,5? Ein Erklärungsansatz ist die regional unterschiedliche Präsenz der Anbieter. Während Symantec sein Hauptgeschäft nach wie vor in den USA macht und gerade in Asien gegen die lokale Konkurrenz schwer zu kämpfen hat, ist Sophos als britischer Anbieter in Europa und Asien stark, in den USA dagegen vergleichsweise schwach.

Aber auch die Zahl der von den Statistiken erfassten privaten und gewerblichen Mailboxen scheint eine Rolle zu spielen. Und letztendlich ist die Globalisierung bei den Spammern bisher noch nicht so weit fortgeschritten, wie man sich das vorstellt.

Aufschluss gibt dabei ein Blick auf die Zahlen des deutschen Anbieters Retarus, der für seine Kunden im Rahmen eines Managed-E-Mail-Services täglich Millionen elektronischer Nachrichten überprüft. Zwar behaupten auch in dieser Bilanz für 2007 die USA mit einem Anteil von 14 Prozent den Spitzenplatz. Es folgen Russland und Deutschland (9 Prozent). Aus der Türkei und Großbritannien kamen immerhin 6 Prozent, aus Polen 2007 noch 4 Prozent. Kurzfristige Schwankungen sind dabei durchaus möglich und üblich: So katapultierten sich die polnischen Spam-Versender in den ersten Januarwochen kurzfristig an die Spitze – was die von Retarus gescannten Mails anbelangt.

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ZDNet.de Redaktion

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