Die neuen Netze verzichten aber nach wie vor nicht komplett auf Kupferleitungen. Um das Signal vom Keller bis in die Wohnungen zu übertragen, setzen Netcologne und M-Net auf die vorhandene Verkabelung. Ein Austausch im Gebäude wäre den meisten Anwendern nicht zuzumuten.
Direkt hinter dem Glasfaserkabel, das über ein 40 Millimeter großes Loch in den Keller kommt, wird ein Verteiler angebracht. Er übertragt die Daten im VDSL-Verfahren zu den einzelnen Anschlüssen. Die Gegenstelle ist ein VDSL-Modem. Auf diese Weise realisieren beide Provider heute Endkundenzugänge mit 100 MBit/s Downstream und 10 MBit/s Upstream.
Damit ist die Glasfaser-Infrastruktur aber längst nicht ausgereizt. M-Net stellt bereits Zugänge mit Übertragungskapazitäten von 1 GBit/s in Aussicht. Dazu ist aber auch die Verlegung von Glasfaserstrecken in den Gebäuden notwendig. Die Entscheidung, ob sich Fibre To The Home (FTTH) lohnt, liegt also bei den Eigentümern.
Entgegen der Gepflogenheiten im IT-Bereich sind die 100-MBit-Zugänge kaum teurer als aktuelle ADSL-2+-Lösungen mit 16 MBit/s. Inklusive Telefonanschluss und Doppelflatrate für Sprache und Daten kosten beide Anschlüsse monatlich 39,90 Euro. Ein vergleichbares ADSL-Paket liegt im günstigsten Fall bei knapp 30 Euro.
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