Duell auf dem Desktop: Vista gegen Mac OS X Leopard

Mit Windows Vista hat Microsoft eine von der Grafikkarte beschleunigte Oberfläche eingeführt. Apple bietet so etwas schon seit der Einführung von Mac OS X im Jahr 2001. Zwar stellt die Optik des neuen Interface gegenüber XP einen Fortschritt dar, leider wurde die neue Designphilosophie nicht konsequent durchgezogen. Schon nach wenigen Mausklicks stößt man auf Bedienelemente, die teilweise bis in die Windows-3.1-Zeit zurückreichen. Das Interface von Mac OS X präsentiert sich deutlich stringenter.

Langjährige Windows-Nutzer müssen sich erst an die andere Struktur des Mac-Desktops gewöhnen: So befindet sich grundsätzlich am oberen Bildschirmrand eine Leiste, die die jeweiligen Menüs der gerade aktiven Anwendung anzeigt. Auf ihr findet sich auch das Apfel-Menü, das unter anderem Zugang zu Systemeinstellungen gewährt.

Unter Windows bilden Menüs mit dem Programmfenster eine Einheit. Der Vorteil des Apple-Ansatzes liegt darin, dass die Fenster von Applikationen weniger überladen aussehen. Das Äquivalent zum Windows-Startmenü ist das Dock, das Apple standardmäßig am unteren Bildschirmrand positioniert. Darauf können beliebige Icons zum Start von Anwendungen abgelegt werden. Es zeigt auch minimierte Anwendungen als Live-Preview an.

Mac OS X Leopard bietet erstmals Stacks, die es erlauben, ganze Ordner im Dock unterzubringen, die ihren Inhalt per Mausklick anzeigen. Nach der Auswahl des gewünschten Icons verschwindet alles wieder im Dock. Die Funktion erweist sich als sehr praktisch und unter Windows von Haus aus nicht realisierbar. Virtuelle Desktops sind im Gegensatz zum Microsoft-System bei Apple serienmäßig. Was zunächst nach Profilösung aussieht, erweist sich in der Praxis bei der Arbeit mit vielen Fenstern als sehr praktisch.

Geöffnete Fenster lassen sich unter Windows über die Funktion Flip 3D dreidimensional hintereinandergestapelt im Raum anzeigen, um die Übersicht zu verbessern. Das Mac-Pendant Exposé sieht zwar nicht so spektakulär aus, funktioniert aber etwas besser. Die Fenster werden nämlich nur verkleinert und überdecken sich nicht gegenseitig.

Microsoft hat mit Vista eine eigene Plattform für Mini-Anwendungen (Gadgets) eingeführt. Diese können in der Sidebar (auch bei maximierten Fenstern sichtbar) oder frei auf dem Desktop angeordnet werden. Mac OS X blendet für Gadgets dagegen über dem Desktop temporär einen als Dashboard bezeichneten Layer ein, auf dem kleine Programme platziert werden können. Der Apple-Ansatz erlaubt es, schneller eine größere Zahl von Gadgets zugänglich zu machen. Möchte man sie wie einen RSS-Reader dauernd im Auge behalten, bietet die Vista-Lösung Vorteile.

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ZDNet.de Redaktion

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