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Forscher entwickeln „durchsichtigen“ Touchscreen

Eine Gruppe von amerikanischen Wissenschaftlern arbeitet derzeit an einem „durchsichtigen“ Touchscreen, der die Navigation per Finger vereinfachen soll. Laut Daniel Wigdor, Forscher am Mitsubishi Electric Research Lab (MERL), ist das Display allerdings noch lange nicht perfekt. In Kooperation mit anderen Forschern, etwa aus der Entwicklungsabteilung von Microsoft, will Wigdor die Displaytechnologie verbessern und bedienerfreundlicher machen. Das berichtet der New Scientist.

Lucid Touch heißt der Prototyp des entwickelten Displays, das im Gegensatz zu bisherigen Touchscreens nicht von vorne, sondern von der Rückseite bedient wird. „Berührungsempfindliche Bildschirme haben bislang das Problem, dass die Finger bei der Bedienung das Display verdecken“, sagt Wigdor. Als zweites Handicap führt er das „Dicke-Finger-Problem“ an. „Die Displays erkennen nur die gesamte Fläche, die von dem Finger berührt wird.“ Aufgrund dieser zwei Hürden sei es unmöglich, Flächen mit der Größe von nur wenigen Pixel präzise auszuwählen.

Der User hält Lucid Touch wie eine mobile Spielkonsole bequem in beiden Händen. Seine Finger befinden sich dabei auf der Rückseite des Geräts. Wirklich durchsichtig ist das Display jedoch nicht, vielmehr zeichnet eine Kamera die Fingerbewegungen auf. Am Bildschirm werden diese schließlich als Schatten dargestellt, um die Illusion eines transparenten Displays zu erzeugen.

Lucid Touch zeigt zudem eine kleine, aktive Zone für jede Fingerspitze an, dank derer eine präzise Navigation am Schirm erfolgen kann. Somit lassen sich beispielsweise Details in Bildern markieren oder exakt ausschneiden. Zudem ist es möglich, Objekte von einem Finger an einen Finger der anderen Hand weiterzureichen. Ein
Demovideo des Prototyps findet sich bei Youtube.

Derzeit erweist sich Lucid Touch noch als unhandlich, da die Finger mithilfe einer relativ großen Kamera aufgenommen werden, die sich in einigem Abstand vom Gerät selbst befindet. Abhilfe könnten LEDs schaffen, da diese sowohl als Lichtemitter als auch als Sensoren verwendbar seien, so die Forscher. Lucid Touch steht also noch vor einigen technischen Hürden. Die Wissenschaftler hoffen jedoch, dass Elektronikhersteller ihre Idee aufgreifen und weiterentwickeln.




Die Finger werden als Schatten angezeigt, der rote Punkt ist die aktive Zone (Foto: merl.com).

ZDNet.de Redaktion

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