Vista Service Pack 1: Microsoft will zurück in die Erfolgsspur

Die IT-Branche zeigte sich bislang über Windows Vista enttäuscht. Symptomatisch war das Wehklagen des Acer-Präsidenten Gianfranco Lanci. Er erklärte, noch nie zuvor in der Geschichte der PC-Branche habe eine Windows-Version den Absatz von Computern derart wenig angekurbelt. Zudem glaube er nicht, dass sich jemand wegen Vista einen neuen PC anschaffe. Microsoft hofft nun auf das erste Service Pack für Windows Vista. Das Update, das für das erste Quartal des kommenden Jahres in Aussicht gestellt wurde, könnte nämlich einen doppelten Zweck erfüllen: einige der verbliebenen „Unebenheiten“ des Betriebssystems ausbügeln und gleichzeitig signalisieren, dass es für den allgemeinen Einsatz bereit ist.

Bisher hat Microsoft die Bedeutung von Service Packs heruntergespielt. Außerdem drängten die Redmonder Unternehmen dazu, mit dem Testen und dem Einsatz von Vista nicht bis zum Erscheinen eines Service Pack zu warten.

Nichtsdestotrotz erklärt Microsoft nun in seiner Ankündigung für das Service Pack 1, dass dieses für einige Unternehmen ein wichtiges Signal sein dürfte, dass Vista inzwischen ausgereift ist. Analysten hatten den Unternehmen immer wieder dazu geraten, mit dem Einsatz von Vista noch zu warten, bis das erste Service Pack herauskomme. „Es gibt einen Teil des Marktes, der immer so vorgeht“, beschwichtigt Shanen Boettcher, Manager des Windows-Bereichs. „Ich rechne damit, dass wir zumindest einen geringen Anstieg bei der Nutzung von Vista erleben werden.“

Genau genommen hatte Microsoft nach eigenen Angaben erwartet, dass Unternehmen in den ersten zwölf Monaten doppelt so schnell auf Vista umsteigen würden, als sie dies bei XP getan hatten. IDC-Analyst Al Gillen berichtet allerdings, dass die Unternehmen sich nicht sonderlich beeilen: „Nach dem, was wir beobachten können, verläuft die Akzeptanzkurve im Wesentlichen so wie bei früheren Versionen.“

Zum Teil liege das daran, dass der Wechsel des Betriebssystems mit erheblichem Aufwand verbunden sei. Unternehmen müssten es mit jeder selbst erstellten oder gekauften Software testen, Sicherheitsüberprüfungen durchführen, sicherstellen, dass ausreichende Rechner zur Verfügung stünden, auf denen das neue Betriebssystem auch läuft, und Geld für Hardware, Software, Schulungen und Support bereitstellen. „Das führt dazu, dass die Kunden ziemlich zögerlich vorgehen“, so Gillen.

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ZDNet.de Redaktion

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