Open-Source-WCM lohnt sich für Unternehmen

Dennoch fällt der Vergleich zwischen einer bereits am Markt etablierten proprietären Lösung und den Neulingen auch für Experten nicht immer leicht. Denn bei der Kalkulation der Einführungskosten einer Open-Source-Lösung im Bereich des Web-Content-Managements gilt es, eine Vielzahl kommerzieller WCM-Lösungen zu vergleichen. „Durch Spezialisierung auf bestimmte branchenspezifische Anforderungen erreichen diese jedoch deutlich geringere TCO-Werte als die alternative Adaption einer lizenzkostenfreien Open-Source-Lösung“, bilanziert IT-Experte Michael Schäfer.

Nichtsdestoweniger sollten gerade kleine und mittlere Unternehmen bei einer betriebswirtschaftlichen Betrachtung der Open-Source-Lösungen im Bereich WCM auf die saubere Kalkulation verdeckter Inhouse-Kosten achten. „Häufig entwickeln sich Internet-Redakteure unter der Hand zu technischen Dienstleistern, die erhebliche Teile ihrer Arbeitszeit mit der Programmierung des Content-Management-Systems verbringen“, vermutet Schäfer.

Ob Open-Source-basierte Konzepte kommerzielle Content-Management-Systeme nicht nur punktuell im Unternehmen, sondern perspektivisch auf breiter Front ablösen, ist offen. Durchschnittlich alle drei Jahre steht jedes betriebliche Webprojekt auf dem Prüfstand. „Der Relaunch ist häufig auch der Punkt, an dem die technische Basis evaluiert und ebenfalls zur Disposition gestellt wird“, so der Experte.

Noch aber sind Werkzeuge wie Typo3 relativ weit von der Zielmarke entfernt, die Systeme hinter den Webpräsenzen umfassend einbinden zu können. Denn Experten grenzen das Thema „Web Content Management“ relativ deutlich vom Bereich Enterprise Content Management (ECM) ab. Im Neudeutschen steht der Begriff „Content“ für alle Informationen, die nicht in den klassischen Unternehmens-Anwendungen (etwa ERP- oder CRM-Systemen) verwaltet sind, also beispielsweise Office-Dokumente, Buchhaltungsbelege, E-Mails, Bilder und Multimedia-Daten.

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ZDNet.de Redaktion

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