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Dell expandiert nach Indien

Dell folgt seiner internationalen Expansionsstrategie und startet eine Computer-Produktion in Indien. Damit hofft der Konzern, in den jährlich um bis zu 30 Prozent florierenden asiatischen Wachstumsmärkten Fuß zu fassen. Mit dem ersten, südlich von Chennai produzierten Desktop-Computer „Made in India“ will Dell den inländischen Umsatz erheblich steigern. Beim Erreichen dieser ambitionierten Ziele könnte helfen, dass das indische IT- und Software-Outsourcing-Unternehmen Infosys Technologies zu Dells größten Kunden zählt.

Der Start einer Vor-Ort-Fertigung in Indien bietet Dell als mittlerweile Weltranglisten-Zweitem nach Hewlett-Packard strategische Chancen auf dem globalen PC-Herstellermarkt. „Von der neuen Fabrik erwarten wir uns einen signifikanten Auftrieb des Geschäfts, verbunden mit zusätzlichem Wachstum bei der Produktionsausweitung“, sagt Rajan Anandan, General Manager der indischen Dell-Niederlassung, in einem Bericht der Business Week. „Dass sich große IT-Hersteller bereits seit Jahren entsprechend des Kostendrucks im weltweiten Markt diversifiziert haben, ist kein Geheimnis. Vielmehr ist dies das Ergebnis einer zielstrebig verfolgten Expansionsstrategie“, sagt Hans Engel, Analyst der Erste Bank AG.

Das Vorhaben, den asiatischen Vorstoß gerade in Indien zu wagen, scheint vor dem Hintergrund aktueller PC-Verkaufszahlen nicht unbegründet. Nach einer aktuellen Marktanalyse der Manufacturers Association for Information Technology (MAIT) wurden bis zum März des Geschäftsjahrs 2006/2007 in Indien rund 6,3 Millionen Computer verkauft. Bereits seit einigen Jahren gestaltet sich Dells Indiengeschäft vor allem in Hinblick auf den Verkauf von PC- und Server-Systemen an große inländische Unternehmen erfolgreich. Schwer fällt dem Computerriesen hingegen das Massengeschäft mit Desktop-Rechnern und Notebooks.

Grund dafür sind die im Vergleich zu anderen Herstellern relativ hohen Verkaufspreise, die zum Teil durch die starken Einfuhrkosten beim Export aus den USA und dem Zielimport nach Indien entstehen. Konkurrenten agieren in dieser Hinsicht noch effizienter und verkaufen billiger durch bereits jahrelange Produktionen vor Ort. „Sri Lanka ist in Anbetracht der Produktionskosten noch billiger. Dennoch ergibt es Sinn, in dem Markt vor Ort vertreten zu sein, den man beliefern will“, sagt Engel. Dell gibt sich jedoch zuversichtlich, dieses Problem mit der neuen, jährlich rund 400.000 Desktop-PCs produzierenden Fabrik in den Griff zu bekommen und folglich günstigere Preise anbieten zu können.

ZDNet.de Redaktion

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