Billigtinte vor dem Aus? Krypto-Chips verhindern Piraterie

Kryptografie verschlüsselt Daten, so dass die Informationen nur mithilfe eines bestimmten privaten Schlüssels freigegeben oder dechiffriert werden können. Die Technologie wird in vielen Bereichen eingesetzt, von Kreditkarten bis zu digitalen Medien. CRI plant die Entwicklung eines sicheren Chips, der nur bestimmten Tintenpatronen die Kommunikation mit dem jeweiligen Drucker erlaubt.

Dieses Konzept ist zwar nicht neu, aber laut CRI wird der Chip auch in Standardproduktionsprozessen eingesetzt werden können, wodurch teure Spezialprozesse überflüssig werden. Nach Angaben von CRI wird der Chip zum Großteil eine nicht entschlüsselbare Struktur haben, so dass man seine Funktionsweise nicht durch eine mikroskopische Untersuchung herausfinden kann, um ihn per Reverse Engineering zu kopieren.

„Man kann 95 Prozent des Grids des Chips ansehen und immer noch nicht verstehen, wie er funktioniert“, so Kit Rodgers, Vice President of Business Development bei CRI. Außerdem gebe es noch weitere, aber geheime Elemente, über die sich das Unternehmen aus Sicherheits- und Wettbewerbsgründen nicht äußern will.

Fähige Hacker dürften irgendwann jeden Code knacken, der ihnen in die Finger kommt, und diesen dann zu kommerziellen Zwecken ausnutzen. Sobald eine Verschlüsselung zu Kopierschutzzwecken für ein Produkt wie HD-DVDs erst einmal geknackt ist, ist sie für immer geknackt – das heißt, dass die DVDs beliebig kopiert und abgespielt werden können. CRI beschreitet bei seinem Sicherheitskonzept einen anderen Weg: Der Chip erzeugt einen separaten Zufallscode für jede Tintenpatrone, so dass ein Hacker den Code jeder einzelnen Patrone knacken müsste, um die Patrone kopieren und verwenden zu können.


Diese Plattform verwendet CRI zum Testen der
Sicherheit und Authentizität von Chips. (Quelle: CRI)

„Wir wollen sicherstellen, dass man denselben Trick nicht wiederholen kann“, so CRIs Vice President of Technology. „Wenn Hacker den Code jedesmal wieder von Neuem knacken müssen, dürfte das kein so lukratives Geschäftsmodell sein.“

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ZDNet.de Redaktion

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