Billigtinte vor dem Aus? Krypto-Chips verhindern Piraterie

In der Druckerbranche ist allgemein bekannt, dass man das wirklich große Geld mit dem Verkauf von Tintenpatronen verdient. Die meisten dieser Patronen stammen von den Druckerherstellern selbst und werden zu saftigen Preisen verkauft. Nicht wenige jedoch kommen aus unautorisierten Quellen, kosten deutlich weniger und ziehen nicht zuletzt die Aufmerksamkeit von Anwälten auf sich, die der Druckertintenpiraterie den Kampf angesagt haben.

Einen anderen Weg geht Cryptography Research Inc. (CRI) aus San Francisco. Das Unternehmen entwickelt eine Chiptechnologie, die Druckerherstellern helfen soll, ihre Haupteinnahmequelle zu schützen: Spezielle Kryptografie-Chips verhindern, dass Tintenpatronen von Drittherstellern verwendet werden.

Nicht jeder Nachbau von Tintenpatronen ist illegal. Der Großteil erfolgt vielmehr innerhalb des Rahmens bestehender Gesetze, dennoch raubt die Piraterie von Tintenpatronentechnologie den Herstellern einen spürbaren Anteil ihres Profits.

Es gibt hauptsächlich drei Wege, auf denen die Druckerbranche mit einem Jahresumsatz von 60 Milliarden Dollar Geld verliert:

  • Benutzte Patronen werden wieder gefüllt und als „neu“ verkauft statt als recycelt.
  • Patronen werden mithilfe von Reverse Engineering illegal kopiert.
  • Drucker werden gehackt oder anderweitig manipuliert, so dass sie jede Art von Tinte akzeptieren.

Obwohl es keine konkreten Zahlen über die Nachahmerprodukte gibt, schätzt man, dass Piraterie die Branche jedes Jahr mindestens 3 Milliarden Dollar kostet. Das behauptet zumindest die Imaging Supplies Coalition, eine Lobbygruppe, die sich den Kampf gegen Piraterie und Abkupfern in der Tinten- und Tonerbranche auf die Fahne geschrieben hat.

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ZDNet.de Redaktion

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