Der von Google betriebene Blog-Service Blogger.com hat sich zum wahren Spammer-Paradies entwickelt. Wie der Guardian berichtet, sind geschätzte drei Viertel aller Weblogs auf der Seite nur inhaltsloser Spam. Google selbst scheint den Missbrauch seines Services zu dulden und unternimmt bislang wenig, um die so genannten „Splogger“ zu vertreiben.
Spam-Blogs (Splogs) werden dazu benutzt, um auf dubiose Weise Geld zu verdienen. Die Urheber solcher Splogs versuchen, möglichst weit vorne in Suchmaschinenrankings zu landen. Dazu befüllen sie ihre Weblogs mit fragwürdigen oder auch gestohlenen Inhalten und setzen Googles Werbeservice Adsense ein, um pro Mausklick abzukassieren. Es gibt vermutlich Millionen von Spam-Blogs, die regelmäßig von den Betreiberfirmen entfernt werden. Bei der Echtzeitsuchmaschine Technorati spricht man zum Beispiel von 3000 bis 7000 Splogs, die täglich neu ins Leben gerufen werden.
Die Seite Blogger.com wurde mittlerweile in eine Art Teufelskreis hineingezogen. Google selbst bekommt Geld von Werbetreibenden, damit bezahlt Google seine Adsense-Publisher. Von diesen wiederum sind viele auf den Geschmack gekommen, Splogs zu betreiben oder sogar professionielle Splogger einzusetzen, die den Job dann ausführen. So wandert das durch Spam generierte Geld von einer Hand zur nächsten.
Google hat bisher keine klare Stellung zu dem Splog-Problem bezogen. Immerhin verdient auch die Suchmaschine daran, sobald jemand auf eine Anzeige in einem Splog klickt. Offiziell heißt es, Google habe immer die Politik verfolgt, das Publizieren von Weblogs zu unterbinden, die nur auf Werbung ausgerichtet seien.
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