Mozilla-Chef wettert gegen Apples Safari-Strategie

Mozillas Geschäftsführer John Lilly nennt Apples Pläne, um neue Marktanteile für den Safari-Browser zu erzielen, veraltet, duopolistisch und kommerzialisiert.

Auf Apples weltweiter Entwicklerkonferenz vergangene Woche hat der Mac-Hersteller eine Version seines Safari-Browsers für Windows veröffentlicht. In seiner Keynote zeigte Apple-Chef Steve Jobs eine Präsentationsfolie, auf welcher Safari ein Viertel der Marktanteile für sich beansprucht. Nur noch ein einziger Konkurrent – der Internet Explorer – würde laut der Jobs-Prognose übrig bleiben.

Lilly glaubt jedoch nicht, dass die anderen Browser nur der Einfachheit halber ausgelassen wurden. Stattdessen sieht er dies als Anzeichen für Jobs Plan, Firefox und die anderen kleineren Browser zu eliminieren und zusammen mit Microsoft ein Duopol aufzubauen.

„Diese Ansicht verrät Apples Grundgedanken. Seine Strategie ist veraltet, rein unternehmerisch ausgelegt und duopolistisch. Und somit überhaupt nicht gut für das Internet“, sagt Lilly. Wenn der Markt für Browser ausschließlich von zwei Unternehmen bestimmt würde, leide darunter besonders die Qualität für die Endverbraucher.

Trotzdem begrüßt Lilly die jüngste Erweiterung für den Browser-Markt. „Wenn ein guter Browser mehr Personen zur Verfügung gestellt wird, ist das eine gute Sache. Wir bei Mozilla haben niemals behauptet, dass uns die Marktanteile von Firefox wichtiger sind, als unser eigentliches Ziel: Das Internet als offene und öffentliche Quelle zu schützen. Das Web gehört den Menschen, nicht den Unternehmen.“

Der Aufstieg von Wikipedia und Linux habe gezeigt, dass die User sich sowieso nicht mehr den Monopolen, Duopolen und Kartellen der großen Software-Anbieter beugen. Also seien letztendlich die Ziele von Jobs irrelevant, da eine Browser-Welt mit nur zwei Anbietern niemals wahr werden würde, so Lilly.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Recall: Microsoft stellt KI-gestützte Timeline für Windows vor

Recall hilft beim Auffinden von beliebigen Dateien und Inhalten. Die neue Funktion führt Microsoft zusammen…

7 Stunden ago

Windows 10 und 11: Microsoft behebt Problem mit VPN-Verbindungen

Es tritt auch unter Windows Server auf. Seit Installation der April-Patches treten Fehlermeldungen bei VPN-Verbindungen…

14 Stunden ago

Portfoliomanagement Alfabet öffnet sich für neue Nutzer

Das neue Release soll es allen Mitarbeitenden möglich machen, zur Ausgestaltung der IT beizutragen.

17 Stunden ago

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

5 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

5 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

5 Tagen ago