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Raubkopien stagnieren weltweit

Die Rate der Softwarepiraterie in Europa konnte 2006 gesenkt werden. Lediglich drei Länder mussten einen Anstieg hinnehmen: Deutschland (Piraterie-Rate: 28 Prozent), Finnland (27 Prozent) und Albanien (77 Prozent). Das geht aus aktuellen Zahlen der Business Software Alliance hervor. Das Plus von 0,5 Prozent in Deutschland dürfe nicht überbewertet werden, sagt Georg Herrnleben, Direktor für Zentral- und Osteuropa der BSA. Das erste Halbjahr 2006 sei noch von einer wirtschaftlich schlechten Lage gekennzeichnet gewesen. Speziell durch Piraterie geschädigte Bereiche gebe es nicht, denn „geklaut wird, was gerade benötigt wird“, so Herrnleben.

Die weltweite Entwicklung war 2006 von zwei wesentlichen Trends geprägt: zum einen vom steigenden Bedarf an Software in den Wachstumsmärkten und zum anderen von der geringen Senkung der Piraterie-Rate. Nach Ansicht der BSA hat dies zu einem enormen Anstieg der Umsatzausfälle für die internationale Software-Industrie geführt.

Am Beispiel der neuen EU-Mitglieder zeige sich, welche Vorteile verbesserter Schutz des geistigen Eigentums von Software für den IT-Markt eines Landes hat: In Polen und der Tschechischen Republik sank die Piraterie-Rate, obwohl der Softwaremarkt schneller wächst als in den westlichen Nachbarländern. Dies führe einerseits zu einem Anstieg der Schadenssumme, belege aber andererseits, dass der verstärkte Urheberrechtsschutz im Zuge des EU-Beitritts die Wirtschaft fördert, argumentiert die BSA.

Die weltweite Piraterie-Rate stagnierte bei 35 Prozent, der Umsatzausfall für die Softwarehersteller stieg stark an. Er liegt nun bei 39,6 Milliarden Dollar (2005: 34,5 Milliarden Dollar). Einen großen Anteil daran trägt die Region Asien/Ozeanien mit 11,6 Milliarden Dollar. Der Wert raubkopierter Software in Westeuropa sank von 11,8 auf 10,6 Milliarden Dollar. In Osteuropa stieg diese Zahl derweil von 3,2 auf 4,1 Milliarden Dollar an. „Insgesamt beobachten wir aber – mit der Ausnahme von Russland – eine zunehmende Angleichung der westlichen und zentral- beziehungsweise osteuropäischen Länder. Das mag zwar auf den ersten Blick positiv erscheinen, weil die Piraterie-Rate sinkt, die negativen Auswirkungen für die Softwarebranche werden aber in der Tat größer, da der Umsatzausfall stark ansteigt“, so Herrnleben.

ZDNet.de Redaktion

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