Startup Xcerion will Web-OS entwickeln

Nach Ansicht des schwedischen Unternehmers Daniel Arthursson werden Ende nächsten Jahres Millionen Anwender mit einem Betriebssystem aus dem Internet arbeiten. Der CEO des Startups Xcerion will eine Software anbieten, mit der Anwender Programme, die ähnlich wie Desktop-Anwendungen funktionieren, in ihren Browsern nutzen können. In einigen Monaten plant Xcerion den Dienst zu testen, unter dem die Software laufen wird.

Die Kosten der Tests werden nach Unternehmensplänen durch Werbung oder eine kleine Abonnement-Gebühr gedeckt. Geht es nach Arthursson, wird das System schon im dritten Quartal 2007 voll funktionsfähig sein.

Anfang dieses Jahres zog das schwedische Unternehmen nach eigenen Angaben 10 Millionen Dollar, rund 7,5 Millionen Euro, an Kapitalbeteiligungen an Land. Einige ehemalige Mitarbeiter des Microsoft-Windows-Teams und der frühere Chief Financial Officer von Microsoft, John Connors, seien unter den Investoren gewesen.

Xcerion versucht, die aktuellen Desktop-Betriebssysteme zu verbessern, indem es sie ins Web verlagert. Nach den Xcerion-Plänen werden die Anwender mehrere Programme wie Textverarbeitungen oder RSS-Reader parallel in ihrem Browser benutzen können. Die Programme selbst werden laut Arthursson den Austausch von Daten erlauben und sowohl online als auch offline einsetzbar sein.

Die Technik hinter dem Internet-Betriebssystem nutzt XML und Ajax. Laut Arthursson basieren alle Anwendungen auf XML-Sprachen, und die Betriebssystem-Software, die die Anwendungen ausführt und anzeigt, auf Ajax. Für Programmierer habe Xcerion eine visuelle Entwicklungsumgebung erstellt, mit der die Anwendungserstellung wesentlich leichter als mit traditionellen Programmiersprachen sei.

Das System enthält nach den Vorstellungen der Entwickler einen Transaction Manager, der es den Anwendungen ermöglicht, offline zu arbeiten und verlorene Daten wiederzufinden. Die meisten Programme laufen laut Konzept ausschließlich auf dem Desktop des Anwenders. Nur teamfähige Software werde die Xcerion-Server benutzen.

Der Business-Plan schreibt vor, dass das Unternehmen externe Entwickler hinzuzieht, die mit den Xcerion-Tools Programme schreiben. Nach Angaben von Arthursson wird das Unternehmen diese Programme hosten und den Großteil der Werbeeinnahmen den Autoren überlassen. „Die Herausforderung, etwas zu tun, das alle anderen für unmöglich gehalten haben, hat mich am meisten angetrieben. Ein Betriebssystem mit den zugehörigen Entwicklertools neu zu programmieren, ist ein sehr großes Projekt“, sagte Arthursson. „Aber je weiter wir in diesem Projekt fortgeschritten sind, desto mehr haben wir erkannt, dass es wirklich realisierbar ist und dass kein anderer dasselbe macht.“

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

10 Stunden ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

12 Stunden ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

13 Stunden ago

Adobe schließt neun kritische Lücken in Reader und Acrobat

Das jüngste Update bringt insgesamt zwölf Fixes. Schadcode lässt sich unter Umständen ohne Interaktion mit…

21 Stunden ago

Fabrikautomatisierung: Siemens integriert SPS-Ebene

Eine softwarebasierte Workstation soll es Ingenieuren erlauben, sämtliche Steuerungen zentral zu verwalten. Pilotkunde ist Ford.

22 Stunden ago

Ebury-Botnet infiziert 400.000 Linux-Server weltweit

Kryptodiebstahl und finanzieller Gewinn sind laut ESET-Forschungsbericht die vorrangigen neuen Ziele.

1 Tag ago