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Lenovo visiert Heimanwender an

Lenovo will bei den Verbrauchern außerhalb seines Heimatlandes China bekannter werden. Dafür wird es einen eigenen Geschäftsbereich für Consumer Electronics geben, wie ein Firmenvertreter jetzt bestätigte. Lenovos Chairman Yang Yuanqing wird den Bereich leiten, bis eine längerfristige Lösung gefunden ist.

Lenovo will mit dem Schritt einfach mehr Wachstum erreichen. Das Unternehmen ist der drittgrößte Hersteller von PCs weltweit, hat aber keine Anteile an den am schnellsten zulegenden Märkten wie Notebooks für Heimanwender. Der Thinkpad-Geschäftsbereich, den Lenovo von IBM übernommen hatte, verkauft hauptsächlich an Geschäftskunden. Auch die Lenovo-3000-Reihe mit Desktop-Rechnern und Notebooks spricht eigentlich kleine und mittlere Unternehmen an. Der Verkauf von Consumer-PCs wächst dieses Jahr aber stark, was vor allem für den Retail-Bereich und für Notebooks gilt.

Für Lenovo spricht, dass das Unternehmen das Endverbrauchergeschäft gut kennt. Es ist der größte PC-Hersteller in China und verkauft bereits ein breites Angebot elektronischer Geräte an die chinesischen Verbraucher. Lenovo gibt sehr viel Geld aus, um seine Marke bekannt zu machen und die Olympischen Spiele 2008 vorzubereiten. Sie sollen eine Art von großer Party für die weltweite Vorstellung von Lenovo werden. „Lenovo hat sehr wenig Markenpräsenz in den Vereinigten Staaten,“ sagt Samir Bhavnani, Analyst bei Current Analysis. „Wenn Sie eine Marke für Consumer Electronics etablieren wollen, müssen Sie aber in den USA verkaufen.“

Lenovo hat mit der 3000-Serie bereits erste kleine Schritte in amerikanischen Elektronikgeschäfte wie Office Depot, Circuit City und Best Buy for Business gemacht. Stephen Baker, Analyst bei NPD Group, sagt jedoch, dass der Schritt zu Consumer Electronics schwieriger werde. Das zeige ein Blick auf die Ergebnisse anderer PC-Firmen: „Wir haben bis jetzt noch niemand gesehen, der einen rauschenden Erfolg auf dem Consumer-Electronics-Markt hatte.“

Hewlett-Packard hat nach Einschätzung des Analysten einige Erfolge bei Digitalfernsehen und Kameras erzielt und ist vor allem für seine Drucker bekannt. Dell und Gateway hätten weniger Glück bei der Eroberung des traditionellen Consumer-Electronics-Markts gehabt. Laut Baker steht Lenovo aber im Vergleich zu seinen US-Konkurrenten einzigartig da: „Sie haben historisch betrachtet schon beides gemacht, Consumer Electronics und PCs, während andere Unternehmen sich nur denken: ‚Das sieht wie eine gute Geschäftschance aus, dann machen wir halt mal Consumer Electronics‘.“

ZDNet.de Redaktion

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