Nokia-Vorstand klagt über Mangel an Wissenschaftlern

Nokia sucht wissenschaftliche Mitarbeiter in Europa und startet gemeinsame Forschungen mit der Universität in Cambridge. Qualifiziertes Personal ist aber nur schwer zu finden: Tapani Ryhänen, Chef der weltweiten Nanotechnik-Forschung bei Nokia hält den Mangel an jungen Menschen, die eine wissenschaftliche Karriere anstreben, für ein europaweites Problem. Gegenüber ZDNet UK sagte er, dass man „in Deutschland oder in jedem anderen führenden EU-Land“ dieselbe Geschichte erzählen könnte.

Im letzten Jahr erst schloss Intel seine Forschungseinrichtungen in Cambridge. Sie hatten sich mit Gebieten von optischen Systemen bis hin zu Funknetzwerken befasst. Gordon Graylich, General Manager für Intel in Europa, beschwerte sich danach, dass es „eine fast zielgerichtete Abwanderung aus den mathematischen und wissenschaftlichen Fächern an den Schulen“ gebe, „weil das die härteren Fächer sind“. Seiner Meinugn nach sollte dieses Problem eine hohe Priorität für die englische Regierung haben.

Ryhänen macht aber darauf aufmerksam, dass Cambridge den Ruf habe, „die besten Forscher aus aller Herren Länder“ anzuziehen. Er sagt, dass für Nokia die Existenz eines kompletten „Biotops“ von Firmen im Raum Cambridge sehr verlockend gewesen sei, als es darum ging, einen neuen Standort einzurichten. Nokia arbeitet bereits mit zwei amerikanischen Universitäten zusammen: mit dem Massachusetts Institute of Technology auf dem Gebiet der Informatik und künstlichen Intelligenz und der Universität Stanford bei Internet-Techniken und verwandten Gebieten. Laut Ryhänen will Nokia sein Programm auf eine solide Basis stellen und „strategische Mitarbeiter in Europa“ finden – vor allem solche, die bereits auf dem Gebiet der Nanotechnik führend sind.

„Die Idee hinter der Zusammenarbeit mit Cambridge ist, dass wir Kompetenz bei dem Thema aufbauen, wie man Schnittstellen zur Technik schafft, so dass sie mit der physikalischen Welt interagiert,“ sagt Ryhänen. An dem neuen Standort sollen zuerst neue Techniken auf dem Gebiet der Energie, Computer-Funk, Sensoren und „Materialien, die man für Eingabegeräte verwenden kann“ erforscht werden. Dann wolle man die Partnerschaft ausweiten und in Richtung „Embedded Intelligence“ arbeiten. Dabei gehe es zum Beispiel um tragbare Geräte mit medizinischen Anwendungen. Gedruckte Elektronik ist ein weiteres Gebiet, das das Team gerne erforschen würde.

ZDNet.de Redaktion

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