Tele2 geht im Kampf gegen Medienberichte ungewohnte Wege und hat nun ein Kundentelefonat als MP3 im Web veröffentlicht. Damit will das Düsseldorfer Unternehmen belegen, dass Preselection-Verträge mit Tele2 nur mit Einwilligung des Kunden abgeschlossen werden. Zuvor war dem Telko von der ZDF-Sendung „Wiso“ vorgeworfen worden, Kunden ohne deren Wissen auf einen Preselection-Vertrag umzustellen.
„Der Bericht basiert auf falschen Aussagen, denn in dem von Wiso geschilderten Fall liegt nachweislich ein Auftrag vor“, lässt Tele2 verlauten. In der jetzt veröffentlichten MP3-Datei ist der Mittschnitt des Kundengesprächs zu hören. Lediglich Teile der Kunden-Adresse sowie der Telefonnummer wurden anonymisiert. Am Ende des Gesprächs ist zu hören, wie die Kundin der Umstellung des Anschlusses zustimmt.
„Wir sind immer bereit, zu Fehlern zu stehen, die wir zu verantworten haben“, sagt der Tele2-Geschäftsführer Hermann Riedl. Er werde aber nicht Aussagen einzelner Verbraucher auf sich sitzen lassen, die „nachweislich nicht korrekt“ seien. Tele2 hat nach eigenen Angaben bereits rechtliche Schritte gegen das Verbrauchermagazin eingeleitet und auch die Kundin aus Oberbayern abgemahnt.
Eine Tonbandaufzeichnung der Auftragserteilung liege grundsätzlich für jeden telefonischen Auftrag vor, so Tele2. Aus Datenschutzgründen werde nur die Auftragserteilung mitgeschnitten, nicht jedoch das gesamte Informationsgespräch. „Jeder Verbraucher wird vor der Aufzeichnung seiner Auftragserteilung vorab um sein Einverständnis gebeten“, argumentiert Tele2. Offen bleibt jedoch die Frage, ob die besagte Kundin damit einverstanden ist, dass ihr Telefonat im Internet veröffentlicht wurde.
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