Die Chipindustrie kämpft derzeit mit vollen Lagern. Nach Berechnungen der Marktforscher von Isuppli haben sich die Bestände an Halbleitern rund um den Globus auf einen Wert von 4,3 Milliarden Dollar summiert. Verantwortlich dafür zeichnet etwa die schwache Nachfrage nach Chips für UMTS-Handys und für High-End-Computer. „Die steigenden Überschüsse sind zwar bedenklich für die weltweite Chipindustrie im Jahr 2007, reichen aber nicht aus, um das Marktwachstum abzuwürgen“, beruhigt Isuppli-Analystin Rosemary Farrell.
„Der Lageraufbau ist ein Resultat des schwächer als erwartet ausgefallenen Weihnachtsgeschäfts“, erklärt Commerzbank-Analyst Dennis Etzel. Nicht so gut gelaufen sei es etwa im Mobilfunkbereich. Darüber hinaus präsentierten sich der gesamte Unterhaltungselektronik-Markt sowie der Automotive-Sektor unter den Erwartungen.
Durch das Herunterfahren der Produktion sollte sich die Situation in den Chiplagern in den kommenden Monaten entspannen, zeigt sich der Experte überzeugt. Einige Chiplieferanten haben indessen ihre Prognosen für das Schlussquartal 2006 gesenkt. „Sowohl der Kapitalmarkt als auch die Unternehmen selbst beobachten die Lagersituation genau“, sagt Etzel.
Trotz einiger Bedenken rechnet der Analyst nach einem Plus von neun Prozent im vergangenen Jahr auch für das laufende Jahr mit weiteren Zuwächsen auf dem Chipmarkt. Während Isuppli für 2007 weiterhin von einem Plus von 10,6 Prozent ausgeht, meint Etzel, den Höhepunkt des Chipzyklus bereits im Vorjahr gesehen zu haben. Für 2007 prognostiziert der Experte ein Marktwachstum von vier Prozent. 2008 könnte der Chipmarkt Etzel zufolge um weitere fünf Prozent zulegen.
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