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Microsoft überdenkt Präsenz in China

Fred Tipson, Unternehmenspolitik-Berater bei Microsoft, hat auf einer Konferenz Überraschendes bekannt gegeben: Das unterdrückende Regime in China könnte den Softwareriesen dazu bringen, die Geschäfte in diesem Land noch einmal zu überdenken. „Wir müssen entscheiden, ob die Verfolgung von Bloggern dort einen Punkt erreicht, der es inakzeptabel macht, dort Geschäfte zu machen“, erklärte der Microsoft-Vertreter auf dem UN-Internet Governance Forum in Athen, wie die BBC berichtet. „Wir versuchen dieses Level zu definieren. Die Trends gehen in China momentan nicht in die richtige Richtung“, so Tipson weiter.

Am selben Tag, während einer Sitzung zum Thema „Openness“, hatte Tipson Microsofts Vorgehen in China noch verteidigt und alle Anschuldigungen, einige große Unternehmen würden mit Chinas Regierung heimlich kollaborieren, zurückgewiesen. Rückendeckung bekam er dabei von Art Reilly, dem Senior Direktor bei Cisco Systems, der außer Tipson der einzige Vertreter eines Großkonzerns auf der Sitzung war. Von den anderen Teilnehmern kamen Vorwürfe, die Unternehmen täten nicht alles, was in ihrer Macht stünde, um Meinungsfreiheit in China zu ermöglichen. Die Frage, ob Unternehmen dafür verantwortlich gemacht werden könnten, wofür ihre Produkte benutzt werden, dominierte die Diskussion.

Cisco wurde für die Lieferungen von Router-Equipment an die chinesische Polizei scharf kritisiert. Menschenrechtsaktivisten fürchten, die Technologie könnte dazu missbraucht werden, die Onlineaktivitäten von Bürgern zu verfolgen und Kommentare herauszufiltern, die von der Regierungslinie abweichen. Reilly betonte aber, dass diese Technologie nicht von den Produkten abweiche, die auch an andere Länder verkauft würden. So werde diese Technik auch von Bibliotheken und Eltern verwendet um ihre Kinder von pornographischem Material fernzuhalten.

ZDNet.de Redaktion

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