Firefox 2.0: Der Non-Profit-Überflieger

ZDNet: Und damit wollen Sie besonders in Unternehmen punkten?

Nitot: Nein, eigentlich ist uns egal, wer Firefox wo benutzt. Wir wollen nur sichergehen, dass der Markt für Browser in Bewegung bleibt.

ZDNet: Das überrascht mich. Ist nicht der Unternehmensmarkt das goldene Kalb einer jeden Firma? Mit Software für Firmen ist in der Regel mehr und sicherer Geld zu machen als mit Consumer-Software.

Schroepfer: Ach wissen Sie, wir sind gar nicht so am Umsatz interessiert. Wir verkaufen ja keine Produkte. Uns geht es rein um Verbreitung, und da scheinen wir im Business-Sektor gerade gute Fortschritte zu machen. Aber von mir aus können Sie Firefox auch gerne zu Hause einsetzen.

ZDNet: Ach kommen Sie – Sie sind im Browser-Markt ja nicht nur zum Spaß. Jeder Marktteilnehmer möchte mehr Anteile haben als die Wettbewerber.

Nitot: Nein, nein, wir freuen uns über jede Firma, die unser Produkt einsetzt. Sie machen das, weil Firefox vergleichsweise sicher und einfach einzusetzen ist, außerdem ist man unabhängig von Microsoft oder Apple oder sonst jemandem. Der Einsatz in Unternehmen ist aber nicht unser primäres Ziel.

Schroepfer: Ich glaube, viele Unternehmen nutzen noch Windows 2000, aus verschiedenen Gründen. Die sind froh, dass sie Firefox haben, solange der Internet Explorer 7 noch nicht einsatzbereit ist.

ZDNet: Also können wir doch von einem Rivalen beziehungsweise Wettbewerber Microsoft sprechen, oder?

Nitot: Nun, Microsoft hat den größten Marktanteil.

ZDNet: Das ist es doch auch, was Sie wollen! Ganz nehme ich Ihnen Ihre selbstlose Einstellung nicht ab. Noch dazu, wo Ihnen Analysten gerade bescheinigen, den Redmondern voraus zu sein.

Nitot: Wir wollen nur, dass es keine dominante Macht im Markt gibt. Microsoft hat den Browser-Markt 2001 übernommen und daraufhin die Innovationen auf Sparflamme gefahren. Das ist unser Problem, und das wollen wir ändern. Das Internet ist viel zu interessant, als dass man die Entwicklung der Browser-Software einstellen sollte. Wir brauchen eine bestimmte Marktgröße, um nicht länger ignoriert werden zu können.

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ZDNet.de Redaktion

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