Web 2.0 und die Automobilindustrie? Was haben die miteinander zu tun? Nun, nach Auffassung von Berater Jan Wedemeyer von Capgemini Consulting stehen die Chancen gut, dass selbst klassische Industriebereiche wie der Automobilbau vom Web 2.0 profitieren. Mit einer Fertigungstiefe von heute rund einem Viertel sei die Zusammenarbeit zwischen Herstellern und Zulieferern bis hin zu dritten Glied schon heute enorm verzahnt. „Wenn man die Vernetzung von Arbeitsprozessen entlang der Lieferkette als Ursprung von Kollaboration ansieht, dürfte die Automobilproduktion zu den Vorreitern gehören.“
Aus Sicht des Konsumenten sind vor allem Beispiele faszinierend, die sich direkt auf das eigene Wohlbefinden auswirken. Wie also kommt der Endkunde in den Genuss Web 2.0-basierter Innovationen? Eine entsprechende Lösung haben sich zum Beispiel die Entwickler des Automobilzulieferers Siemens VDO ausgedacht, um spontane Meetings auf der Strecke zu ermöglichen: Mit Hilfe einer zusätzlichen Hard- und Software kann der Fahrer in seinem Infotainmentsystem so genannte „Auto-Buddys“ erzeugen.
Die „Auto-Buddys“ funktionieren so ähnlich wie die Messenger-Systeme im Internet. Sind Freunde gleichzeitig online, so sehen die anderen Nutzer, wo diese sich gerade befinden. Einem spontanen Treffen steht somit nichts im Wege. Für die Transportprofis ist diese Technologie aber in technischer Hinsicht fast schon ein alter Hut: Als Tracking & Tracing-System ist das System von Siemens VDO bereits im Flottenmanagement beim professionellen Güterverkehr im Einsatz.
Abgesehen von derlei Technikgimmiks im Consumermarkt stellt sich die Frage, wie die Unternehmen selbst von neuen Webtechnologien profitieren können. Corporate Blogging boomt angeblich, die hübschen Tagebücher sind aber nur ein winziges Accessoire, das sich mit den Schlagwörtern Social Software und Web 2.0 verbindet. Doch was nützen derartige Szenarien jenseits des Produktmarketings und der Kundenpflege, diese Frage wird auch in der Automobilindustrie heftig diskutiert.
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