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IFA: Internet-TV tritt gegen Kabelbetreiber an

Zwei Jahrzehnte ist es her, dass zwischen Anhängern verschiedener Videosysteme namens VHS, Beta oder Video 2000 Glaubenskriege tobten. Mittlerweile droht dem guten alten Videorekorder das Aus, dem Web sei Dank. Denn wer über einen Breitband-Internetanschluss verfügt, kann alle Sendungen über einen Online-Videorekorder aufzeichnen – von jedem Internetzugang der Welt und bis wenige Sekunden vor Sendebeginn.

Derzeit gibt es drei nennenswerte Akteure, die einen solchen Onlinedienst anbieten und sich lediglich in der Bildqualität unterscheiden. „Onlinetvrecorder.com, shift.tv und save.tv haben virtuelle Aufnahmegeräte im Angebot, die sich über das Internet programmieren und bedienen lassen“, berichtete das „Handelsblatt“. Ein Server speichert die programmierten Sendungen und liefert die aufgezeichnete Filme, Sportübertragungen, Talk-Shows oder Serien später per Datenleitung nach Hause. Die viel beschworene Konvergenz der Medien, das Zusammenwachsen von Fernsehen und Internet, hier ist sie bereits Wirklichkeit.

„Noch in diesem Jahr will Shift TV höhere Bandbreiten für das hochauflösende Fernsehen (HDTV) und eine Version für Handys anbieten“, meldete der „Stern“. Die Funktion ist bei allen Online-Rekordern weitgehend identisch: Wer den Dienst nutzen möchte, meldet sich online an und richtet einen persönlichen, virtuellen Videorekorder ein. Die Speicherkapazität für die aufzuzeichnenden Sendungen wird reserviert. Die Onlinedienste finden nach Angaben der Anbieter steigendes Interesse. Gerade zur Fußball-WM hätten sich mehr Nutzer angemeldet als in den Monaten zuvor.

Fernsehverhalten und Fernsehkonsum wird individueller. Die Menschen wandeln sich vom passiven Konsumenten zu aktiven Medienakteuren, die ihr Fernsehprogramm bestimmen, selber Inhalte produzieren. Selbst die Bundeskanzlerin informiert via Podcast im Wochenrhythmus über ihre Politik und nutzt die Möglichkeiten des so genannten IPTV, Fernsehen mittels Internet Protocol. „Das starre Programmschema macht Fernsehen unattraktiv. Die Nutzung verlagert sich auf andere Medien. In einigen Zielgruppen wird das Fernsehen daher mehr und mehr zum Nebenmedium“, lautet ein Ergebnis einer Studie des Computerriesen IBM.

ZDNet.de Redaktion

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